STOP! Grenzen, mentale Gesundheit & Stressmanagement

Shownotes

In dieser Folge wird’s ultra persönlich. Anne und Toan teilen ihre eigenen beruflichen und privaten Erfahrungen zum Umgang mit Gefühlen, Grenzen und Ressourcen.

Anne verrät ihre Geheimtechnik aus der Praxis, um mit negativen Gefühlen umzugehen. Währenddessen beschreibt Toan, wie es ist, wenn der eigene kreative Geist keine Öffnungszeiten kennt. Außerdem lernen wir, warum Toan ein versteckter Introvertierter ist, obwohl ihn Einige für eine Rampensau halten.

Beide geben Tipps, wie sie mit Herausforderungen umgehen und ihre Energie schützen - und wieso die mentale Gesundheit eine absolute Priorität für sie ist. Wir hören, wie gutes Stressmanagement das Leben nicht nur verbessern, sondern auch verlängern kann.

Freut euch auf einfache Konzepte, authentische Fails und wirkungsstarke Cheatcodes zum Erkennen der eigenen Gefühle und lernt, wieso “Neinsagen” die Königsdisziplin der mentalen Gesundheit ist.

Therapiegespräch oder Podcast-Deepdive? Bei dieser Folge schwer zu unterscheiden. Wie gut ihr Eure eigenen Gefühle (er-) kennt? Hört rein.

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Transkript anzeigen

00:00:00: Die eine ist Ärztin, Harvard-Absolventin und Unternehmerin.

00:00:04: Sie glaubt an Gesundheit durch Alltag, Achtsamkeit und ein gutes Leben im Gleichgewicht.

00:00:09: Der andere gilt als Supernerd und Wunderkind.

00:00:13: Er glaubt an Gadgets, Daten, Innovationen und das Technologie der Schlüssel zur Langlebigkeit ist.

00:00:20: Gemeinsam suchen sie nach

00:00:22: Antworten.

00:00:28: Willkommen bei Die Ärztin und der Nerd.

00:00:44: Willkommen zu einer neuen Folge, die Ärztin und der Nerd.

00:00:48: Ich bin Thorn, der Nerd.

00:00:51: Und ich bin Anne und heute sprechen wir über das Thema Stress und Stressmanagement.

00:00:56: Ein richtiges Herzensthema von uns beiden.

00:00:59: Definitiv, ja.

00:01:01: Tuan, wir haben ja schon sehr viel über dich und deinen Körper und sein Alter und Marker und und und erfahren.

00:01:08: Jetzt würde ich irgendwie super gerne mal wissen, wie sieht's denn mit diesem Intangible, dem nicht so ganz fassbaren, messbaren aus, nämlich den Thema Stressmanagement und mentaler Gesundheit.

00:01:21: Ist das nicht relativ stressig, was du so machst, so dein Job als Kreativer und als Agenturchef?

00:01:26: Wie ist das so?

00:01:28: Ja, das ist ... glaube ich eine spannende Frage, weil ich glaube jetzt mit dem Alter und mit dem Devices, die ich so habe, erst mir so richtig bewusst wird, wie stressig das eigentlich gewesen ist.

00:01:40: Ich glaube, wenn man anfangs in so ein Job halt startet, dann geht man mit dem Flow und ein bisschen Stress, Panik, Angst und Druck gehört irgendwie auch so zum Selbstmütter dazu.

00:01:51: Aber wenn man natürlich ein bisschen älter wird und auch so guckt, was so wichtig im Leben ist, dann merkt man auch so, dass ein paar Sachen eher, ich sage erstmal, nur eine negative Wirkung haben, ohne irgendeinen Return zu haben.

00:02:02: Und das Problem jetzt explizit bei mir und ich weiß nicht, wie es allen anderen geht, die gerade zuhören ist, aber das ist mein Job.

00:02:08: keine richtigen Erfnungszeiten hat.

00:02:10: Es gibt ja nicht Sprechzeiten wie im klassischen Sinne oder Bürozeiten oder wie so ein Shopping Mall, die von einer Uhrzeit aufmacht und eine andere Uhrzeit zu macht, sondern eigentlich ist das Business eigentlich nonstop am Laufen.

00:02:22: Das heißt, du hast eigentlich immer Kopfkino.

00:02:25: Und ich habe immer die Diskussion mit meiner Frau, dass sie das gar nicht so immer nachvollziehen kann, weil sie Sahenerd sind.

00:02:31: Und auf ist es so, dass ich physisch im Raum bin.

00:02:35: mit der Familie, aber dass mal im Kopf andere Dinge gerade passieren.

00:02:39: Und dann sagt sie irgendwas.

00:02:41: Und ich reagiere dann da irgendwie ganz doof drauf.

00:02:43: Und dann versuche ich das immer zu erklären, Lieblings ist so, als wäre ich mitten in der Behandlung, weil die einfach reinkommen und irgendwas von dir wollen.

00:02:50: Aber ich bin gerade eben mitten in der Operations.

00:02:52: Also das ist auf jeden Fall etwas, was schon erst mal so ein Grundstress hat, dass man quasi nicht ganz klar differenzieren kann, wann hört was auf und wann fängt was an.

00:03:02: Also es geht soms.

00:03:04: Grenzen setzen, aber irgendwie auch erst mal Grenzen wahrnehmen, ne?

00:03:07: Weil die sind ja nicht so, wie du sagst, klassisch, ich gehe aus der Klinik raus.

00:03:12: Das kenne ich auch, das ist sehr entlastend.

00:03:13: Da ist man einfach, hat Feierabend und da klar manchmal denkt man über die Sachen nach, aber die Arbeit ist für den Tag erst mal so getan.

00:03:20: Genau.

00:03:21: Das heißt, aber auch, würde ich mir vorstellen, du musst ja auch erst mal Grenzen wahrnehmen und für dich definieren.

00:03:26: Ja, also eine Sache, die ich so überhaupt verstanden habe, ist, das sind so ganz kleine Tricks Aber das ein zweites oder drittes Handy super wertvoll ist.

00:03:39: Also ich habe das mittlerweile so, dass jedes Handy wie so ein mentaler Raum ist.

00:03:44: Ich habe das Arbeits Handy, das sind solche Tools drauf.

00:03:48: Dann habe ich mein Familien Handy und dann habe ich nochmal so ein Tool Handy per se.

00:03:53: Und obwohl Das gleiche in dem Raum ist, wenn ich es auf Flugmodus schalte oder ein Safe packer, hab ich das Gefühl, dass ich diesen Raum quasi mental abschließe.

00:04:00: Es ist quasi, wenn wir in diesem Beispiel bleiben, dass ich einfach in so eine Behandlung reinlaufe, ich schließe so einen Raum halt ab.

00:04:07: Aber für mich war es erst mal wichtig, immer zu wissen, dass dieses Stressumfeld überhaupt entsteht.

00:04:12: Weil viele Leute kennen das bestimmt.

00:04:14: Man kann eine einzige E-Mail lesen mit einer blöden Betreffzeile.

00:04:19: Und die ganze Energie im Körper verändert sich.

00:04:21: Absolut.

00:04:22: Was da halt passieren kann.

00:04:23: Deswegen das einmal wahrzunehmen, das ist natürlich wichtig.

00:04:27: Was natürlich auch wichtig ist, zumindest im Job eines Kreativen, du kennst das glaube ich auch aus deinen anderen Sachen, ist das Schönste, was für mich passieren kann, ist in so eine Art Flow zu kommen.

00:04:39: Der Flow ist ja definiert anhand, das ist so eine leichte Überanstrengung, aber es macht eigentlich vor allem Spaß.

00:04:45: Das heißt, eine gute Mix aus Herausforderung.

00:04:47: Ja, und ich kann das.

00:04:49: Und das kann dann, wenn ich dann, ich sag jetzt mal ne, mir Kampagnen ausdenke.

00:04:54: Ja, Produkte, was man liebt.

00:04:55: Das ist dann, wo ich im Flow bin.

00:04:57: Aber ich bin zum Beispiel auch total im Flow, wenn ich vor anderen Menschen spreche.

00:05:00: Also auf eine Bühne zu gehen, auf ein Podcast zu gehen, versetze mich in den Flow.

00:05:04: Und das kann ich anhand meiner Daten von meinem Abend auch erkennen, dass dort mein Stresslevel absolut niedrig ist.

00:05:12: Ich kann aber auch erkennen, wo mein Stresslevel komplett auseskaliert.

00:05:19: Und für mich, und ich wusste das so insgeheim schon immer so ein bisschen, aber jetzt hab ich's schwarz auf weiß, ich hab unfassbar viel Stress, wenn ich mit Menschen und Kunden und Kundinnen essen gehen muss.

00:05:31: Abends ein Kundendinner ist für mich die absolute Oberhölle.

00:05:37: Dann schlägt das wirklich, also das passt fast gar nicht mehr in den Grafen rein.

00:05:41: Und

00:05:42: was meinst du, warum ist das so?

00:05:45: Puh, gute Frage, also müsste ich jetzt nicht fragen.

00:05:48: Also ich glaube, ich bin vom Typ her, ich bin ja ein versteckter Introvertierter.

00:05:53: Die Leute denken immer, ich bin voll die Rampensau, ich geh auf die Bühne, ich poste auf Social Media, ich setze mich in den Podcast, wie mit dir, deswegen bin ich extrovertiert.

00:06:01: Aber das ist nur ein Teil meiner Persönlichkeit, der Default-Modus, in dem ich mich am wohlsten fühle, ist tatsächlich, wenn ich Bücher lese, Podcast höre im Gartensitz und für mich bin, weil ich extrem viel Recovery brauche.

00:06:17: Ich beschreibe Knowledge Jobs so ein bisschen wie eigentlich modernes Athletentum.

00:06:24: Es geht gar nicht darum, wie acht Stunden voll zu machen, sondern zu wissen, wann musst du sprinten?

00:06:29: Wann musst du volle Power machen, maximales Gewicht heben, intellektuell?

00:06:32: Und wann kannst du eigentlich wieder in die Pause halt gehen?

00:06:36: Und ich glaube, ich brauche viel mehr Pause.

00:06:39: als alle andere Menschen.

00:06:40: Ja,

00:06:40: ich mein, es könnte eine Hypothese sein, wenn du sagst abends und noch Leute und noch Dinner, dass einfach für den Tag du eigentlich schon aufgebraucht bist, dass das einfach ein Timing-Thema ist.

00:06:52: Oder dass es ein Overload ist von zu vielen Reizen.

00:06:57: Entscheidungen treffen, da Smalltalken, da noch sich irgendwie klug Konversationen fühlen.

00:07:03: Also, ich mein, du meinst auch... gute Frage, das ist natürlich auch immer wichtig, wenn man sich Stressoren für sich identifiziert, finde ich es immer wichtig zu verstehen, aber was genau stresst mich daran?

00:07:15: Weil vielleicht muss man auch nur eine Variable ändern.

00:07:18: Das ist, jetzt wo du es sagst, ich glaube, es sind die unterschiedlichen Reize, definitiv also Lautstärke, ist etwas, was mich auf jeden Fall auch belastet, wenn es zu laut ist.

00:07:27: Ich glaube, auch tatsächlich die Energie, es gibt immer auch so Settings, wo so Alpha-Gurilla-Mails, die so brustklopfend zeigen, wie erfolgreich sie sind, wie wichtig sie sind und welche Entscheidungen, welche Gewalt sie halt haben in ihrer Macht.

00:07:45: Das ist schon etwas, was mich auch ein bisschen stresst.

00:07:48: Und ein wesentlicher Faktor, ich habe ja auch hochsensative Aspekte an mir.

00:07:54: Ich lese halt jede Körpersprache, jede Mimik.

00:07:56: Ich merke, wenn sich jemand bedroht fühlt, wenn jemand sich... Ich merke sofort, wenn einer jemand anderen immer unterbricht.

00:08:02: Und was das mit der anderen Person hat, ich sauge die Emotionen der Menschen um mich herum halt auf und das halt in einer extrem hohen Frequenz.

00:08:11: Das ist, glaube ich, etwas, was mich auch stresst.

00:08:13: Ja, es gibt so einen, ich glaube, es heißt, ein empathischer Stress oder so, dass man so viel, hat man auf den Partnerschaften dafür dann auch so viel aufnimmt, wenn der Partner oder der Partnerin gestresst ist oder wenn du das in Gruppen so wahrnimmst.

00:08:23: Und dann gibt's, glaub ich, noch ein Punkt, das hab ich dann für mich entdeckt.

00:08:26: Das war, da war ich damals in Cannes.

00:08:29: Das ist eigentlich für Werber und Marketiers so die größte Ehre, Juro an Cannes zu sein.

00:08:34: Da hab ich gemerkt, dass ich nicht die Kraft hatte, auf diese ganzen Yacht-Partys und Rooftop-Partys zu gehen, wo die ganzen wichtigen Leute hat waren.

00:08:44: Und das ist bei mir so, dass ich wahrscheinlich nicht mehr konnte, wollte, weil man sich auch immer ein bisschen präsentieren muss.

00:08:56: Es geht ein mini bisschen auch um, sich im möglichst besten Licht darzustellen.

00:09:02: Und was sonst, oder?

00:09:03: Ja, und immer was Schlaues zu sagen.

00:09:06: Und wenn man introduced wird, das ist das Wunderkind der Werbebranche und so was, dann muss man irgendwie was Schlaues sagen.

00:09:10: Und ich glaube, diese ständige Beweisflicht, dieses Erwartung anderer Menschen zu erfüllen, Weil wenn man so für sich ist, muss man keine Erwartung erfüllen.

00:09:21: Dann kann man einfach für sich sein.

00:09:23: Das ist, glaub ich, das ist auch nervig.

00:09:27: Aber jetzt muss ich natürlich so ein bisschen die Psychotherapeutin Karte ziehen.

00:09:31: Du erzählst mir jetzt, dann geht mein Marker hoch und der Woop zeigt mir das und das.

00:09:36: Aber wie geht's dir denn emotional?

00:09:37: Wie nimmst du Stress?

00:09:38: Denn wie merkst du das, wenn du Stress hast?

00:09:41: Also früher gar nicht.

00:09:42: Ah ja, spannend.

00:09:44: Also gar nicht, ne?

00:09:45: Mittlerweile sitze ich in diesen Momenten und ... drücke so einen Knopf innerlich, der mich aus meinem Körper rausfaded und mich selber diagnostiziert und guckt, was geht.

00:09:56: Ich höre dann laut stärken groß, ich höre dann auf einmal sowas wie dumm, dumm, wie so ein Ton.

00:10:02: Und denke mir so, wo kommt das Geräusch her?

00:10:04: Ich nehme kleinen Teenie-Tusse, auch einfach wahr.

00:10:07: Wo ich merke, das ist irgendwas, was auf jeden Fall wahrscheinlich ein Stressfaktor ist.

00:10:11: Also so körperliche Symptome schon.

00:10:12: Meine Hände verknreifen dich.

00:10:14: Ich bin jetzt das Erste, was ich immer mache in so Situationen.

00:10:16: Ich guck auf meine Hände.

00:10:18: Also das ist quasi wie so, check einmal in der Stunde oder in Meetings.

00:10:21: Wie sind meine Hände, sind meine Füße, sind die verkrampft?

00:10:24: Kneifen die zusammen, stehen meine Füße locker, ich wies meinen Rücken.

00:10:27: Und da weiß ich, okay, das sind die ersten Indizien dafür, wie es mir geht.

00:10:31: Und wie ist gerade?

00:10:33: Gerade ist, ich sag mal, so sechs aus zehn.

00:10:35: Du siehst entspannter aus, auf jeden Fall.

00:10:37: Du bist auch in der Fragestellung.

00:10:39: Dreh'n wir aber

00:10:39: jetzt um.

00:10:40: Nee, nee, nee, es geht ja eher darum, dass ich immer noch nicht mein Antwort bekomme, aber wie du dich dann fühlst.

00:10:45: Also, Beispiel wirst du eher sauer, unruhig, ängstlich.

00:10:50: Was ist dann so?

00:10:51: das Gefühl, die Emotion?

00:10:55: Okay.

00:10:57: Das ist wahrscheinlich so eine der größten Revelations der letzten Monate für mich gewesen.

00:11:06: dass das Gefühl, was ich als erstes denke, was es ist, fast nie das Gefühl ist, was ich wirklich fühle.

00:11:13: Beispiel, in großen Stresssituationen, wo ich mich in der Vergangenheit oft im Ton auch vergriffen habe, in dem ich halt, ich will jetzt sagen, nicht cholärisch, aber schon Aspekte des Cholärischen gezeigt habe, wo ich mich auch im Nachhinein total für Scheme, dass ich so war, dachte ich mal, es wäre Wut.

00:11:30: und Enttäuschung.

00:11:31: Wie können meine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen das falsch machen?

00:11:36: Wie kann der Kunde oder die Kundin das denn bitte nicht verstehen?

00:11:41: Wie können Menschen in meinem direkten Berufsumfeld mich nicht wertschätzen oder anerkennen?

00:11:47: Und ich sage, guck mal, Tuan, was für eine geile Kampagne, was für ein geiles Produkt hast du gemacht?

00:11:51: Und ich dachte immer, es war Wut und Enttäuschung.

00:11:53: Mittlerweile weiß ich, dass es Angst ist.

00:11:55: Es ist so eine panische Angst.

00:11:58: nah an der Existenzangst, dass mein Körper eigentlich sagt, okay, wenn das Team, die Mitarbeiter, die Mitarbeiterinnen das nicht hinbekommen, wie soll diese Firma dann langfristig überleben?

00:12:12: Wenn der Kunde diese Idee nicht versteht, wie sollen wir eine nachhaltig gute Kundenbeziehung aufbauen können und richtig geiles Zeug machen können?

00:12:21: Wenn ich nicht richtig geiles Zeug mache, wie kann ich meine Reputation in der öffentlichen Warnung aufrecht erhalten?

00:12:28: Und dann fürchte ich wirklich auch mal ein Image.

00:12:31: Und das ist für mich eine Journey gewesen, über so richtig tief zu verstehen, was sind eigentlich die Ängste, die sorgen?

00:12:39: Und dann logischerweise auch die Antreiber, die man so hat.

00:12:42: Ja, es ist spannend.

00:12:43: Ich liebe ja Wut als Emotion, die ist so vielfältig und ist auch immer.

00:12:47: Wut ist Leben, die ist da so voll voraus.

00:12:50: Ich kenne es total, dass der Klinik, oft begegnet man ja sehr wütenden Menschen, die warten an der Klinik, oder aufnahmeklassisches Beispiel.

00:12:57: Und für mich war es auch total der Game-Changer zu verstehen, die haben noch Angst.

00:13:01: Ist doch für die eine maximal beschissene Situation auf einen Arzt, einer Arztin zu warten, krankes Kind selber verletzt, nicht wissen, was passiert.

00:13:11: Und anstatt das ... direkt zu zeigen, ist es halt häufig so, dass erst mal Wut kommt.

00:13:15: Wut ist erst mal Schutz, es abwehr, gibt einem so ein bisschen zumindest die Kraft.

00:13:20: Und Wut kommt auch häufig, wenn wir schon an so einer Reizschwelle sind.

00:13:23: Das sehen wir oft bei Menschen, die kurz fallen, bei einem Outzund oder so, dass die so ganz gereizt sind und so zynig werden.

00:13:29: Und das ist so ganz spannend.

00:13:30: Deswegen find ich es immer ganz wichtig zu verstehen, wie du sagst, okay, erst war dieses Gefühl, aber dahinter ist noch ein Ei anderes.

00:13:37: Und das ist ja total ... Wichtig, da gibt's den schönen Spruch Name it and Tame it, also in dem du es benennst, zähmst du's schon ein bisschen.

00:13:45: Weil du dann nicht mehr in diesem Angstsystem bist, in unserem Gehirn gibt's ja auch diese Amygdala, wo dann die dann da ein Feuer hat und Alarm macht.

00:13:52: Und sobald du sagst, okay, ah, okay, hier ist es wieder, ich wurde wütend und eigentlich ist da wieder dieses Angstgefühl, dann schaltet sich der Präfrontalekortex ein und wir kommen wieder in Kontrolle.

00:14:03: Und deswegen hab ich so reingefragt, weil ... was zu beobachten, diesen schlechten Wert und so, das gibt mir ja gar keine Kontrolle.

00:14:09: Aber zu wissen, warum, was ist denn passiert, was in der Situation macht, was, darum geht's ja auch immer beim Stress, dass wir in Selbstwirksamkeit kommen.

00:14:17: Also, Name it und Name it, find ich super.

00:14:18: Das ist ein tolles Konzept.

00:14:21: Und ich glaube, das ist das, was ich, glaube ich, in der Meditation mache.

00:14:25: Also, meine Auswege in diesen Situationen ist ja Meditation oder auch Atemübungen.

00:14:31: Ich versuche immer, das Gefühl wirklich zu taggen mit so einem Tag oder so einem Hashtag oder so.

00:14:36: Was ist das eigentlich?

00:14:38: Indem ich mir das halt angucke.

00:14:39: Und manchmal muss ich mir auch von verschiedenen Positionen angucken.

00:14:44: Witzigerweise, es geht nicht im normalen Alltag.

00:14:47: Ich muss in bestimmte Räume dafür gehen.

00:14:49: Also für mich ist es manchmal die Sauna oder der Waldspaziergang.

00:14:52: Und dann gucke ich mir das halt wirklich an, was das für ein Gefühl ist.

00:14:56: Und ich glaube, in dem Moment, wo ich es nehme, akzeptiere ich es, dass es da ist.

00:15:03: Ich glaube, ganz, ganz, ganz viel Stress entsteht bei Menschen, weil sie Angst haben, es zu sehen und sich vor der Akzeptanz auch ein bisschen auch fürchten.

00:15:15: Na ja, du warst jetzt auch sehr ehrlich, ne?

00:15:16: Weil oft auch einfach Ängste dahinter sind, die man sich selber gar nicht so eingestehen mag.

00:15:20: Oder dass man ... ist ja auch erst mal blöd zu sagen, ja, aber das Abend erst mit den Kunden, das ist irgendwie für mich viel und schwer und das irgendwie einzugestehen.

00:15:29: Und deswegen frage ich mich aber auch immer bei so Situationen, wie kann man das runterbrechen?

00:15:32: Was ist der eine Faktor, der sich ändern müsste, damit es für mich schon angenehmer wäre?

00:15:37: Oder wenn du sagst, hast eben berichtet, ich brauche eigentlich mehr Pausen, dann gibt es so einen schönen Konzept vom Pausenpendel.

00:15:44: dass man auch nicht nur, wir denken so ein Jahresurlaub, da ist endlich mein Sommerurlaub drei Wochen, dann hab ich mein Wochenende, dann hab ich irgendwie Mittagspause, aber wir brauchen es eigentlich auf der Tagesebene so, dass wir nicht morgens mit unserer Energie starten, mittags vielleicht ein bisschen aufladen und unten ganz leer sind, sondern dass man so ein Pausenpendel einbaut, dass man halt mit einer zumindest noch... genug geladenen Batterie in den Feierabend oder in den Abend startet.

00:16:11: Das fand ich total einbrücklich, weil mir das immer sehr schwer fiel, auch nachmittags wieder Energie zu sammeln.

00:16:16: Ich finde, überhaupt den Tag in so Rhythmen zu denken, wichtig.

00:16:21: Ich hab mal gelernt, dass man den Tag nicht in Zeit-Einheiten denken sollte, sondern Energiepunkten.

00:16:26: Es gibt ja so Meetings, die dauern nur thirty-fünf Minuten, aber die zerstören dich komplett.

00:16:31: So, so ein unangenehmer Korgen.

00:16:33: Da gibt es Meetings, ja.

00:16:35: Die geben dir auch wieder Energie.

00:16:36: Man muss immer gucken, dass man die Meetings über den Tag so legt, dass man irgendwann eben wieder die Recharging-Momente hat oder nicht alle Draining-Momente hintereinander legt.

00:16:48: Deswegen finde ich das an dem Punkt super, super spannend.

00:16:52: Und ich achte tatsächlich darauf, es klappt nicht immer ehrlich, weil ich mit meiner PA dann eben auch den Tag so plane, dass ich irgendwie mit einer positiven oder neutralen Bilanz auch ausgehen kann.

00:17:03: Was ich mich frage ist, Du arbeitest ja auch in der Klinik.

00:17:08: Was sind so typische Stressbilder, mit denen du eigentlich konfrontiert bist?

00:17:15: Das ist vielfältig.

00:17:19: Wir sehen natürlich viele Menschen, die chronischen Stress am Arbeitsplatz haben.

00:17:24: Da muss ich gerade auch daran denken.

00:17:27: nicht viele haben so eine Selbstwirksamkeit.

00:17:29: Du sagst, wenn ich mir mein Kalender aktiv managen kann, macht das einen Unterschied.

00:17:33: Viele haben eine sehr stereotype Arbeit mit Konstellationen von Führungskräften.

00:17:41: Das ist einfach Herausforder.

00:17:43: So was sehe ich ganz, ganz viel als chronischen Stress, der dann auch irgendwann in so einer Überlastungssituation landet.

00:17:51: natürlich auch innerhalb von Familien verschiedene Stressoren, von eher Konflikten angefangen, aber auch Kinderelternkonstellation etc.

00:17:59: Also da gibt es ja wirklich Dinge, die sind natürlich akut, akute Stressbelastungen sehen wir natürlich auch, also wenn jemand einen Unfall hatte etc.

00:18:09: Aber das würde ich jetzt mal ausklammern von dem, was wir hier so besprechen, wo es drum geht.

00:18:14: Wie kann ich denn selber langfristig meinen Stresslevel überhaupt managen?

00:18:19: Und ich find schon, immer Arbeitsplatz ist ein wichtiger Faktor für viele, weil oft wirklich so ein Gefühl von Selbstwirksamkeit nicht besteht.

00:18:29: Und das ist ein großer Frust und auch kein Gefühl von, ich kann zum Beispiel meine Grenzen da setzen oder so was, ne?

00:18:37: Jetzt ist es natürlich auch wieder viel von Präsenzarbeit, nimmt immer wieder zu, da wird auch wieder Freiheit weggenommen.

00:18:43: All solche Dinge, das macht natürlich irgendwie auch was.

00:18:46: Gleichzeitig ... versuchen die Unternehmen natürlich auch ein bisschen was Stressmanagement-mäßig anzubieten.

00:18:52: Aber auch hier denke ich, dass es oft nicht personalisiert genug ist, ne?

00:18:55: Weil das nicht für jeden funktioniert.

00:18:57: Du hast ja eben auch erzählt, für mich klappt irgendwie Meditation, Atemübung.

00:19:02: Für wen anders ist irgendwie Bewegung, Stressmanagement.

00:19:05: Und wie kriegt man das auch zusammen?

00:19:07: Ja.

00:19:08: Du, ich meine, wir kennen sie jetzt ein bisschen.

00:19:11: Ein Punkt, den du ja immer erwähntest, ist dieses Thema Grenzen setzen.

00:19:14: Das Gefühl, dass es irgendwie was total wichtiges ist, was powervoll ist.

00:19:18: Kannst du da mal kurz erklären, was es genau impliziert?

00:19:22: Da geht es ja sehr viel drum, nein zu sagen oder ja zu sich selbst, dass man einfach versucht zu merken, bevor es eben zu spät ist.

00:19:34: Ah ja, an dem Punkt muss ich mir Grenze setzen.

00:19:37: Ich finde das Beispiel, du hattest das mit den... dem Praxisräumen, ne?

00:19:41: Deiner Frau ganz gut.

00:19:43: Weil ich hab das einen krassen Unterschied erlebt und die wahrscheinlich betone ich auch, weil ich selber es also so hilfreich erlebt habe.

00:19:50: Ich hab auch in einem Umfeld lange gearbeitet, wo es keine Grenzen gab, Wochenende, irgendwie Zeitverschiebungen, USA, Deutschland, was auch immer.

00:20:01: Also alles ist verschwommen.

00:20:03: Kommunikationsmedien in der verschiedensten Art und Weise.

00:20:06: Und ... Ich hab das aber auch nicht gemanagt, weil ich fand das auch.

00:20:11: Man ist da irgendwie so drin und hinterfragt das auch vielleicht gar nicht so eine Zeit lang.

00:20:16: Und ich hab dann aber auch gemerkt, wie cool es ist, zu wissen, ich geh jetzt immer im Beispiel Arbeit da irgendwo hin und ich geh auch wieder weg.

00:20:23: Und das ist sozusagen ... mein Rahmen, den ich so setze.

00:20:27: Aber das gibt es im Privaten genauso, ne?

00:20:28: Auch da geht es darum, seine Ressourcen zu managen und Grenzen zu setzen.

00:20:33: Und wenn ich mir zu viel jeden Abend, wenn ich verplant habe, ist auch eine wichtige Grenze zu sagen, heute immer nicht oder auch mal was abzusagen.

00:20:40: Und ich glaube, das Nein sagen ist ein ganz wichtiger Skill.

00:20:46: Und ich finde die Leute immer am allerkühlsten, die einfach sich nicht in Entschuldigungen, Verrennen und Tausend Begründungen finden, sondern die einfach nur ganz klar sagen, nee, klappt für mich heute nicht oder ich kann das nicht machen.

00:20:57: Ich find das bewundernswert und ich find das auch total cool und richtig und wichtig und das sollten wir auch mehr machen, dass man nicht immer das Gefühl hat, nur weil man mal nein sagt, muss man sich total rechtfertigen.

00:21:07: Ja, das ist tatsächlich auch eine Übungssache.

00:21:10: Also ich hab das jetzt auch angefangen.

00:21:13: Ich krieg ständig auf LinkedIn Anfragen für ein Virtual Coffee Date.

00:21:17: Ja,

00:21:17: Gott, nee.

00:21:18: So, ja.

00:21:19: Non-stop.

00:21:20: Und ich hab eine Zeit lang immer versucht, nicht draufreden zu reagieren, weil ich es frech und anmaßend fand.

00:21:27: Oder ... Ausreden zu finden oder wo es nicht geht.

00:21:31: Manchmal hab ich es auch angenommen.

00:21:33: Ich hab auch schon angenommen.

00:21:35: Früher, aber teilweise Sachen angenommen, wo du so hast und dachte, okay, keine Ahnung, weißt du nicht, wie es läuft.

00:21:41: Mittlerweile sage ich ganz klar, das nächste Thema Kommunikation, sag ich so, hey.

00:21:46: Ich bin Vater von zwei kleinen Kindern, ich muss ja auch Unternehmen führen.

00:21:49: Und wenn es keine klare Agenda und keine klare Zielsetzung gibt, zu der ich ganz klar ja sagen kann, dann ist es nein.

00:21:57: Es gibt ja dieses, if it's not the fucking yes, it's probably a no.

00:22:00: Und ich glaube, an dem Kompass müssen sich relativ viele Menschen auch noch orientieren, um sich auch selber zu beschützen, weil ich glaube, vielleicht ist es auch das so, das Thema.

00:22:10: Die Leute beschütten sich vielleicht nicht genug.

00:22:12: Voll.

00:22:13: Aber ich finde, du musst noch nicht mehr erklären, warum du dann nicht zusagst.

00:22:16: Also, ich finde, das würde mir reichen, zu sagen, hab ich leider keine Kapazitäten für.

00:22:21: Also, du bist ja noch trotzdem dich am rechtfertigen, warum es nicht geht.

00:22:25: Aber eigentlich müsstest du einfach nur sagen so... wenn es ja nett zu antworten und abzusagen, aber ich finde, das ist noch viel weniger nötig.

00:22:34: Und genau, sich zu schützen, seine Ressourcen.

00:22:36: Und deswegen finde ich es aber auch so wichtig, zu sagen, okay, was fühle ich denn grad?

00:22:40: Männer leiden ja so schnell dazu, mal wütend zu werden oder ärgerlich zu werden.

00:22:45: Und dann kann man sich immer so ein bisschen fragen, okay, was ist denn eigentlich so dahinter?

00:22:50: Du hast ja schon erzählt, Angst kann ja zum Beispiel dahinter sein.

00:22:54: Das ist meiner Meinung auch manchmal einfach mit einer professionellen Person, das ein bisschen zu erarbeiten.

00:22:59: Definitiv.

00:23:00: Also kann ich auch nur jedem empfehlen.

00:23:01: Ich mache seit zehn Jahren Coaching, um einfach meine Gedanken zu spiegeln und zu reflektieren.

00:23:08: Vielleicht mache ich Name it and Tame it.

00:23:11: Hohe Wahrscheinlichkeit mache ich das sogar.

00:23:12: Bestimmt

00:23:13: auch.

00:23:13: Auf der...

00:23:13: Mit überprojektive Techniken, indem ich das selber beschreibe.

00:23:17: Und... nutzt natürlich auch andere Möglichkeiten, wie zum Beispiel auch, was ich auch vielen Leuten empfehlen kann, eben auch die Gedanken mal aufzuschreiben und eben auch dagegenzusetzen.

00:23:31: Weil das ja ein Help, Tech und longevity Podcast ist und wir natürlich auch viel über das Thema Gesundheit und Langlebigkeit sprechen.

00:23:38: Weißt du, was gibt es denn für Einflüsse?

00:23:41: Wie wirkt sich Stress denn eben auf das Thema Langlebigkeit aus?

00:23:45: Ja.

00:23:46: Koncher Stress kann unsere biologische Alterung maximal beschleunigen.

00:23:50: Das ist auf jeden Fall so, ne?

00:23:52: Der, unser Sympathikus wird aktiviert.

00:23:55: Unsere Hypothalamus-Hypophysen leben hier in Rinden.

00:23:59: Achse, das heißt eine Achse, die wirklich vom Gehirn über verschiedene Stationen bis in die Nebennieren-Rinde geht.

00:24:03: Also geht in den Körper rein?

00:24:04: Ja,

00:24:05: im Körper rein.

00:24:06: Also du hast ja eben schon gesagt, es gibt Stressoren, die sind... Positiv, so euer Stress, ne?

00:24:11: Das ist so ein guter Art von Stress, der macht körperlich nicht so viel.

00:24:14: Oder wenn ich mal zum Bus flitzen muss, ist das auch gut, dass ich da mal kurz aktiviert bin.

00:24:18: Aber chronischer Distress, chronischer Stress, macht auf jeden Fall was, was wir auch auf einer Stoffwechselebung als Inflammaging nennen.

00:24:27: Also das heißt, dass es wirklich zu so chronischen Entzündungen auch im Körper kommt.

00:24:31: Innerliche Entzündungen sind das da, ne?

00:24:32: Genau,

00:24:33: ja.

00:24:33: Und ich find ... Das darf man gar nicht oft genug sagen, dass so ein chronischer Stress im Körper wirklich ein Killer ist auf lange Zeit.

00:24:42: Das ist einfach so.

00:24:45: Also ist es dann sowas wie dann Herzinfarkt?

00:24:48: Unter anderem, es wird ein systemischer Entzündungsreize gesetzt.

00:24:51: Das heißt, es können auch Entzündungsmarker wirklich im Blut nachgewiesen werden.

00:24:55: Herzkrankheiten, Diabetes, natürlich psychische Erkrankungen wie jetzt Depression.

00:25:01: All das hängt auch mit chronischem Stress zusammen.

00:25:03: Das ist ein wichtiger Risikofaktor.

00:25:06: Und das ist natürlich was, was wir ganz häufig sehen, auch einfach in der Praxis dann dazu.

00:25:12: Ja, und das ist dann das ... hab ich in einer der letzten Folgen auch gesagt, warum ich Stress so eine entscheidende, aber auch so eine schwierige Rolle finde, ne?

00:25:21: Weil wir haben jetzt irgendwie auch schon die ganze Zeit so ein bisschen drüber geredet, aber es ist so schwer, mal den Finger draufzukriegen.

00:25:27: Wann ist es denn Stress?

00:25:28: Weil wir sind alle, werden wir immer mit Anforderungen konfrontiert sein, die belastend sind.

00:25:33: Aber irgendwann passiert halt auf einer körperlichen Ebene was, was zu viel ist, wo diese Balance nicht mehr da ist.

00:25:38: Und das ist eben das, was wir vermeiden wollen, dass wir halt in diesen chronischen Stressreiz kommen.

00:25:45: Die Anzeichen auch übersehen,

00:25:47: ne?

00:25:47: Und die können natürlich mentale Art sein, aber auch körperliche

00:25:50: Art.

00:25:51: Schlaf

00:25:51: ist so ein Thema.

00:25:52: Klar, also das ist, glaube ich, hat mir auch in einer Folge halt besprochen, wie wichtig auch Schlaf ist, um auch so eine Grundresilienz halt zu haben.

00:26:00: Also ich sage jetzt mal, wenn ich müde bin, kann ich ganz viele Dinge, die meine Kinder dann teilweise auch machen, viel schwieriger natürlicha tragen oder damit umgehen, weil sie dann dabei, ne?

00:26:15: zu begleiten, als wenn ich natürlich ausgeschlafen bin.

00:26:18: Es ist witzigerweise auch beim Thema ... Also, bei Schlafen ist es bei mir so, stärker bei meiner Frau ausgeprägt.

00:26:26: Aber wenn ich hungrig bin, hab ich quasi gar keine Resilienz.

00:26:29: Da bin ich so was von Ultrastress anfällig, wo ich eben auch ... das wissen muss.

00:26:33: Das war für mich auch eine extrem wichtige Erkenntnis.

00:26:35: Und für uns als Pärchen dann auch mal zu wissen, ah, du bist wahrscheinlich müde, oder?

00:26:40: Ah, du bist wahrscheinlich hungrig.

00:26:42: Genau.

00:26:42: Und das zeigt auch wieder, wie die Säulen so zusammenhängen.

00:26:45: Fast fünfzig Prozent der Menschen haben regelmäßig Schlafprobleme.

00:26:49: Und dann ist die Resilienz geringer und dann ist es aber auch so ein Teufelskreis.

00:26:53: Und deswegen noch mal zu dem, was wir auch besprochen haben, mit welcher Säule fängt man an, fängt mit der an, die ihr gut gemanagt kriegt, zahlt auf die Nächste ein,

00:27:00: etc.,

00:27:01: etc.

00:27:02: Wer jetzt sagt, okay, Stress, ich hab super viele Ideen und will das jetzt angehen.

00:27:06: Unbedingt machen, unbedingt, ne?

00:27:08: Gerne mit Unterstützung, mit Coaching, vielleicht sogar in der Therapie.

00:27:12: Auch hier, ne, wir hatten immer über unsere Longevity-Buddies gesprochen.

00:27:15: Auch hier hilft es, mit jemandem zu sprechen, zu versuchen, nochmal auf den Grund zu gehen.

00:27:19: Was fühl ich denn da?

00:27:20: Was ist in der Situation so stressig?

00:27:23: Das lohnt sich auf jeden Fall, weil wir können noch so healthy Living machen und Top Sport und uns super ernähren.

00:27:30: Wenn wir die Stressachse nicht gemanagt kriegen, dann wird es schwierig.

00:27:34: Ich finde, wo du gesagt hast, alle Longevity-Pillars zahlen aufeinander ein.

00:27:39: Das ist ja definitiv so.

00:27:41: Ich glaube, für viele Leute ist der beste Weg, mit Stress umzugehen und Sport zu machen.

00:27:46: Also, ich habe manchmal diese Situationen.

00:27:51: Die habe ich immer noch, obwohl ich so viel meditiere, wo ich wirklich wütend auf Menschen bin, weil sie irgendwas Gemeines hinter meinem Rücken gesagt haben.

00:27:58: Aber ich bin mittlerweile auch nicht mehr in dem Staat, wo ich jeden Kampf kämpfen muss und jeden Konflikt ausräumen muss, weil mir die Meinung dann doch nicht so wichtig ist.

00:28:05: Aber ich fühle mich trotzdem erst mal verletzt.

00:28:08: Aber meine Güte kann ich Gewichte stemmen, wenn ich in den Moment mich in diese Wut reinfühle und dann halt auch ausbrücke.

00:28:14: Und dann ist die Wut auch oft weg, sich wirklich in Anführchen auszupowern, quasi den Stress mit der anderen Stress halt zu kontern.

00:28:24: Ja, und oft ist ja auch so Stress, ist ja oft ein psychisches mentales Konstrukt.

00:28:28: Also natürlich gibt es auch körperliche Stressoren, aber wir sind hier oft sehr ... kognitiv mental beansprucht und dann macht es ja Sinn auch mal was in was körperliches zu switchen und einfach in so eine andere die energie allein schon umzuleiten.

00:28:42: ja was ich nur oft auch sehr.

00:28:44: deswegen auch muss man auch ein bisschen gucken was für ein sport das macht klar manche leute laufen los manche drücken gewichte aber auch sport kann natürlich eine art von stress sein.

00:28:56: deswegen hilft auch manchmal da und die schön low impact sachen Pilates, Yoga, auch das ist eine Art von Bewegung, wo man aber ein bisschen raus aus dem Kopf rein in den Körper kommt und nicht trotzdem noch Cortisol die ganze Zeit ausschüttet.

00:29:11: Also das muss man so ein bisschen schauen, wo steht man da in der Stress-Journey und das ist auch höchst individuell.

00:29:16: Cortisol ist das Konzept, auch wenn ich letztens mit einem anderen Wort verwechselt habe, was ich jetzt erst zu lieben lerne, das nämlich zum Managing.

00:29:27: Ich wusste gar nicht, dass man dem Körper signalisieren muss, hey, du bist safe.

00:29:33: Macht dir keine Sorgen.

00:29:34: Zum Beispiel als Beispiel, Korthy, so ist ja das, was man dann entwickelt, wenn man Stress hat oder was vielleicht evolutionär bedingt, Angst war, um es überleben.

00:29:43: Und ich wusste zum Beispiel auch vom Krafttraining her nicht, wie wichtig es ist, wirklich aktiv in Recovery zu gehen und dem Körper klar zu sagen, hey, entspann dich.

00:29:53: Und dadurch baut man Muskeln auf.

00:29:54: Also faktisch ist es ja sogar so, außer du kurierst mich jetzt, dass wenn du eben auch genug Wellness-Einheiten setzt, dass dadurch eben auch die Muskeln wachsen, weil sie eben bei das Cortisol dieser Stress ja vorher das Muskelwachstum behindert hat.

00:30:07: Aber indem du halt sagst, das ist alles gut, kannst du eben quasi gedeihen.

00:30:13: Deswegen ist mein Rat auch, und man sieht mich ja oft in Bademental in schönen Hotels.

00:30:18: Es hört sich blöd an, aber ja, macht Wellness.

00:30:20: Also ein Freund von mir, der geht einmal die Woche wirklich ins Hotel in Düsseldorf.

00:30:25: und macht da vier Stunden einfach Wellness, ne?

00:30:28: Als quasi Routine.

00:30:29: Du lachst.

00:30:30: Ich muss wieder so lachen, Tor.

00:30:32: Ja, aber also deine Beispiele sind gut, aber Menschen, die jetzt vielleicht nicht jeden Tag in den Saunen an Wellness gehen, können auch dem Körper des Anderses signalisieren, ne?

00:30:42: Macht erst mal einen Spaziergang, geht in die Badewanne.

00:30:45: Also, ne, ich muss einfach nur lachen, weil nicht jede Person kann

00:30:50: das so umsetzen.

00:30:52: Aber von dem Gedanken hier gebe ich dir recht, weil ... Regeneration gehört zu jedem guten Muskelaufbau.

00:30:58: Und du hattest auch schon berichtet, diese Denke von nicht schlafen.

00:31:01: Und das ist so was, was immer so in war und viele wahrscheinlich.

00:31:06: Das ist noch nicht abgelöst.

00:31:09: Aber auch das wissen wir auch aus dem Sport.

00:31:11: Regeneration ist das A und O. Und da gehört Schlaf dazu, aber halt auch andere Arten.

00:31:16: Es gibt ja diese schöne, können wir irgendwie, glaub ich, auch mal gern darüber reden, diese sieben Typen von ... Seven types of race, sieben Typen von Erholung, spirituelle, emotionale, physische, aber eben auch kreative Erholung und und und und.

00:31:30: und wo es darum geht, ja, dem Körper in verschiedenen Art und Weisen nochmal zu signalisieren, hier kann Erholung und Ruhe passieren, weil im Arbeitskontext haben wir wenig für den Typen von Erholung.

00:31:40: Also das ist eigentlich immer... wenig Zeit mal zu fühlen, sich zu connecten und und und.

00:31:46: Ja.

00:31:46: Okay, also ich nehme das auf jeden Fall mit.

00:31:48: Man kann nicht immer in die Sauna gehen und in ein Luxushotel, so I get it, I get it.

00:31:52: Ja, du hast es auch vollkommen recht.

00:31:53: Ich glaube, es gibt, ich meine, ich kenne auch ein paar Methoden wie zum Beispiel Journaling.

00:31:57: Also quasi Gedanken aufschreiben, dann schreibt man in so ein Buch rein, oder was waren die drei Gedanken, die dich heute begleitet haben, welche drei Sachen über hast du dich gefreut?

00:32:05: Welche drei Sachen für was bist du dankbar?

00:32:08: Ist tatsächlich für mich ... und sicherlich wieder auch in einer privilegierten Position, aber immer sich in die Dankbarkeit zu fühlen und einmal so sich so vergewissern, hey, was läuft eigentlich gut im Leben, was ist eigentlich nicht selbstverständlich, ist auch ein Riesenhebel, um mit Stress umzugehen.

00:32:26: Also manchmal diesen Moment, wo ich meine Tochter angucke oder meine zwei Töchter und einfach deren Gesichtszüge angucke und dann wirklich so in dem Moment präsent bin und einfach sage, wie toll ist das, dass ich das gerade so machen kann, dass du existierst, dass das gibt und Hey, diese ganzen Idioten in der Welt, der ganze Pain, in meinen Fall ja auch oft artificieller Stress.

00:32:49: Oft geht es ja gar nicht um was.

00:32:50: Also ich meine, ich habe eine Marketing-Attack.

00:32:52: So ein Selbstzweck.

00:32:53: Also ich rette nicht die Welt.

00:32:56: Und es war auch tatsächlich ein Ding, was auch hilft, Dinge in Relation zu setzen.

00:33:03: Mein Kunde hat mich letztens gefragt, das sind hier immer so große Vorstandsmettings.

00:33:08: Warum bist du immer so entspannt, wenn du hier bist?

00:33:10: Und

00:33:11: ich habe gesagt, so weißt du, warum war das hier das nicht die echte Welt?

00:33:15: Also was meinst du?

00:33:16: Ich so, wir machen hier die ganze bereitungliche Vorstandsmettings vor.

00:33:20: Aber das sind eigentlich Trainingsmatches.

00:33:21: Wir tragen alle Trainingsleibchen und diese Trainingsleibchen heißen PowerPoint und Keynote.

00:33:27: Und das Krasse ist, was ihr alle nicht checkt, ist, wir spielen alle im gleichen Verein.

00:33:30: Den Vorstand, den wir begeistern wollen, ist ja unser Sportdirektor.

00:33:33: Der will ja auch, dass wir erfolgreich sind.

00:33:35: Woher kommt die Angst und der Stress?

00:33:37: Die echte Welt ist da draußen, wenn wir ein Produkt launchen, ein neues Auto und die Konsumenten und Konsumenten.

00:33:42: lang können wir gut oder nicht gut.

00:33:44: Und ganz, ganz viel Stress ist einfach artificiell herbeigeführt.

00:33:50: Und es fällt vielen aber schwer.

00:33:52: haben wir auch schon mal auf der Rekord drüber gesprochen, wie schwer es ist, so raus zu zoomen.

00:33:57: Dass man diese Vogelperspektive mal hat und sagt, ich rette nicht die Welt und was soll jetzt Schlimmes passieren?

00:34:03: und dann bin ich halt nur mal nach siebzehn und nicht erreichbar, dann ist das jetzt einfach so, finde ich total wichtig, dass man das reflektiert.

00:34:10: Und auch was du sagst mit der Dankbarkeit, man kann eine Journal, man kann's aufschreiben, man kann's im Kopf nur machen.

00:34:16: Ich find nämlich genauso, das übe ich mit meinem Patientin auch immer.

00:34:20: Es gibt so ein Bild, das nennt sich Alexiotomy.

00:34:23: Das ist die Unfähigkeit, die eigenen Gefühle wahrzunehmen und zu benennen.

00:34:27: Das betrifft gar nicht so wenige Menschen, dass man nie so gelernt hat.

00:34:31: Ich fühl mich gut, ich fühl mich schlecht.

00:34:32: Was heißt das denn?

00:34:34: Dass man viel differenziert hat, sagt, okay, bin ich vielleicht frustriert, nervös, einsam, traurig.

00:34:40: Dass man wie Vokabeln das lernt.

00:34:42: Achtig Prozent meiner Freundinnen können das nicht.

00:34:44: Wir müssten das selber nochmal erlernen.

00:34:46: Genau.

00:34:48: dann find ich es immer wichtig, auch an den Punkt zu kommen.

00:34:50: Sie dürfen auch mal positive Gefühle haben.

00:34:52: Sie dürfen auch mal ... Ja, stimmt.

00:34:54: Also, da gibt's ... es gibt so'n Wheel of Emotions, so'n Emotion-Rat, so'ne Abbildung, die ich dann habe.

00:35:01: Und wenn man dann guckt, denkt man, das passt, das passt, das ist wie so eigene Vokabeln.

00:35:05: Da bin ich wieder bei meinem Name entamelt.

00:35:07: Hier differenzierter ich sagen kann, wie ich mich fühle, dass du eher validier ich mich auch selber, dass du besser geht's mir auch.

00:35:13: Und das ist mega schön, weil das geht auch bei positiven Gefühlen.

00:35:16: Jetzt du sagst, es ist so krass, wie das Sprache, Vokabular, so ein starkes Tool sein kann dafür, also auch so Affirmationen.

00:35:25: Meine Kinder haben so ein Buch, wo wirklich jede Emotion anhand von Bildern besprochen, ein bisschen zu Neid.

00:35:31: So, ja.

00:35:33: Und jetzt, wenn ich in mich reinhöre, kenne ich nur zwei Glücksgefühle.

00:35:40: Erleichterung, weil es gut geklappt hat.

00:35:44: Und Stolz.

00:35:46: Aber Stolz immer auch mit Gänsefüßchen, wenn man dafür in Deutschland nicht zu stolz sein.

00:35:53: Spannend.

00:35:53: Und jetzt fällt mir kein drittes Gefühl halt ein.

00:35:57: Liebe, okay, Liebe noch mit so meiner Familie.

00:36:00: Aber das sind ja noch nicht mal, klar, das sind natürlich irgendwie Gefühle.

00:36:03: Aber du könntest sagen, verliebt, irgendwie oder freutvoll, zuversichtlich, hoffnungsvoll.

00:36:09: Siehst du das

00:36:09: Gefühl mir alles nicht ein?

00:36:11: Genau.

00:36:12: Also, ich sag's dir, das ist immer augenöffnend.

00:36:15: Wie viele Leute können einfach nicht genau sagen.

00:36:18: Und ich find's megacool, das zu üben.

00:36:19: Und grade, das wissen wir auch, unsere positiven Gedanken zu formulieren, ist ganz hilfreich dafür.

00:36:25: Ich bring dir mal das Emotionsrat mit, nächstes Mal.

00:36:28: Ich bin grad nicht, also freut voll Hoffnung.

00:36:30: Das ist ein bisschen... Aber ich kann... Kannst du

00:36:32: auch sagen, überrascht ist ein positives Gefühl.

00:36:34: Das ist nämlich so.

00:36:35: Ich bin so sehr damit beschäftigt gewesen, meine negativen Gefühle zu klassifizieren.

00:36:40: Und die zu managen und ich finde, da habe ich auch ein paar Meter gemacht.

00:36:44: Aber ich kam nie auf die Idee, also außer Dankbarkeit, wobei Dankbarkeit auch ein großes

00:36:48: Tool ist,

00:36:49: das da reden zu setzen.

00:36:52: Mein Tool, was ich immer sonst kenne, ist, das hilft mir auch, aber es ist echt wirklich, wirklich, wirklich nicht mein Favoritool, dass ich mir vorstelle, was ist das Schlimmste, was passieren könnte.

00:37:02: So, dann ist es meistens gar nicht so super dramatisch.

00:37:05: Aber ich kam nie auf die Idee mit so positiven ...

00:37:08: Ja, und das ist gerade, wenn man irgendwie nicht psychisch krank ist und nicht in so einem Tief ist, ist das ja total schön, dass man immer wieder sagt, okay, so die Haltung ist es irgendwie, die man beeinflussen kann, eine positive Haltung auf Dinge.

00:37:20: Und ja, das ist wirklich eine schöne Übung und ist ja auch okay zu merken, okay, da hab ich noch mal ein bisschen ... Kann ich noch ein bisschen differenzierter bei mir sprechen?

00:37:28: Das wäre doch ganz gut.

00:37:30: Cool.

00:37:31: Ja, das war doch ... irgendwie.

00:37:34: Doch persönlich.

00:37:36: Persönlicher als ich dachte.

00:37:38: Aber ich glaube, das ist, glaube ich, auch der erste Schritt irgendwie zur Gesundung.

00:37:43: Sich mit sich selber und seinen Gefühlen transparent auseinanderzusetzen.

00:37:47: Total.

00:37:47: Es ist so ein Lasten, ich weiß nicht, wie du es so erlebst, aber ich finde es macht einen eher stärker, als dass man denkt, oh Gott, ich bin ein offenes Buch, weil sich selbst zu kennen ist ein richtig cooler Skill.

00:37:59: Ähm, wenn

00:38:01: wir jetzt so zum Ende der Folge hingehen, ja.

00:38:04: Was sind denn deine ... Also bei mir ist das Meditation, erzähle ich auch gerne, was mein Meditationsbild ist.

00:38:11: Was sind denn so deine leichtesten Easy-to-do neben dem Workhabular, was ich mindblowing geil finde?

00:38:18: Ja.

00:38:19: Ich muss noch mal eine Landsofe schlafen brechen.

00:38:23: Das wissen wir alle, nichts ist schlimmer als ein Problem, wenn man mitten in der Nacht aufwacht.

00:38:28: Hier ist immer das Weltuntergang.

00:38:30: Immer Horror.

00:38:31: Ich wollte auch immer schon mal, das werde ich nächstes Mal machen, wenn ich das nochmal nachliege, gucken, okay, welche Schlafphase fehlt mir hier, in welcher bist du vielleicht gerade?

00:38:39: Ob das so ein bisschen was damit zu tun hat, ist man gerade im Rämschlaf, ist gerade die Verarbeitung noch ausstehend.

00:38:45: Meistens ist die Tiefschlafphase schon vorbei, aber es ist wirklich, haben mich das schon so häufig gefragt, das ist ... Ganz krass, wie nachts die Welt aussieht.

00:38:53: Gleichzeitig, wenn man ausgeschlafen ist, ist es die günstigste Psychotherapie, die man kriegen kann.

00:38:59: Deswegen würde ich sagen, indirekt auf Schlaf einzahlen, morgen licht tanken.

00:39:05: Das ist ein schönes Ritual, das zu verbinden auch mit vielleicht ein paar kleinen Schritten Bewegungen.

00:39:11: Eben mal nicht am Handy zu sein, etc.

00:39:13: Also, das sind kleine Tools.

00:39:16: Dann das Thema Grenzensetzen.

00:39:18: Nein, ich kann's gerne wiederholen, weil ich das ... unglaublich entlastend finde.

00:39:22: Zu wissen, was man braucht und nicht braucht und das einfach sich nicht schuldig zu fühlen.

00:39:28: Und das ist auch extrem entlastend und das kann man lernen.

00:39:31: Also ich habe mich viel damit auseinander gesetzt.

00:39:34: Ich habe super viel gelernt über auch so ein Blick mit Vogelperspektive.

00:39:38: Und was ich auch immer ganz wichtig finde, wenn man es wahrnehmen kann, war auch Gefühl.

00:39:43: Wenn man merkt, es stimmt was nicht.

00:39:45: Es ist irgendwas nicht in Ordnung.

00:39:46: Dann

00:39:46: stimmt das meistens.

00:39:47: Dann ist es meistens so und versucht doch mal da nicht drüber hinweg zu gehen.

00:39:51: Und wenn es natürlich bei der Arbeitsöse, man hat das Gefühl, ich komm gar nicht weiter, keine Selbstwirksamkeit.

00:39:56: Ich weiß nicht, wie ich mit dem Stress, mit dem Chef, mit den Arbeitszeiten dann halt Hilfe holen.

00:40:02: Entweder am Arbeitsplatz, und das ist auch ein Anrecht als Mitarbeitender.

00:40:06: Oder halt sagen, okay, ich geh erst mal extern, brauch noch mal Coaching, vielleicht Psychotherapie oder natürlich auch erst mal Familie, Freundeskreis.

00:40:13: Aber ich find immer so'n professionelle Unterstützung bei so'nem Thema ist auch Gold wert.

00:40:19: Okay.

00:40:20: Also bei mir ist es wirklich so, ich muss jetzt auch erst mal lernen, um Hilfe zu fragen.

00:40:26: Es ist leichter, für jemanden Geld zu bezahlen, der mir hilft, als so guten Freunden zu fragen, hey, ich komm hier nicht weiter, kannst du mir helfen?

00:40:33: Aber ich glaub, das ist auch so.

00:40:34: die, das ist so als nächstes Ziel, was ich mir gesetzt habe.

00:40:39: Weil man wär, glaub ich, überrascht, wie viele Leute einem helfen.

00:40:43: Ich würd zumal jedem helfen, der mich um Hilfe fragt.

00:40:45: Aber ich bin halt so erzogen worden, dass man es alle immer allein schafft.

00:40:48: Und ich glaube, dass sich alleine fühlen oder denken, dass man es allein schafft, muss auch ein Riesen-Stressfaktor ist.

00:40:55: Total.

00:40:55: Und oft ist ja die Hilfe gar nicht ... Am wenigsten hilfreich ist ja oft, dass ... dass man jemandem sagt, was kann ich für dich lösen, wie kann ich das Problem für dich, ne?

00:41:04: Lösungsvorschläge.

00:41:05: Sondern eher dieses, ich hör dir zu und guck mal mit dir, was ist da eigentlich los, ne?

00:41:10: So ein bisschen, wir überlegen gemeinsam, was ist denn grad der Stress daran?

00:41:13: Was kannst du denn daran machen?

00:41:15: Also, oft ist es viel, viel weniger, was man sozusagen tun muss, aber ... manchmal hilft ja so eine Außenperspektive auch zu verstehen, okay ... Ich hab immer wieder meine Muster und irgendwie wird mir das mal gespiegelt und das hilft dann auch.

00:41:29: Ich hab zum Abschluss was ganz einfaches, weil das ist, glaube ich, alles schon auch advance, weil es auch okay war.

00:41:34: Ich glaub, man muss sich auch gute Ziele setzen.

00:41:38: Wir haben es mehrmals schon heute gesagt, aber ich sag's auch noch mal gerne noch mal Atemübungen.

00:41:42: Ich sage euch, das war für mich ... wirklich lebensverändert mit Atemübungen anzufangen.

00:41:48: Ich habe dieses Buch gelesen von James Neston, das verlinkt wir bestimmt in den Show Notes.

00:41:53: Dieses gelbe Buch heißt auch Atem, einfach zu wissen, wie man unterschiedlich atmen kann.

00:41:57: Und was ich mittlerweile kann, ist, dass ich, wenn ich wütend werde und bei manchen Situationen, ist es so, dass ich mich auch bei den Kindern im Ton vergreife.

00:42:06: Während ich mich im Ton vergreife, schäme ich mich so sehr, dass ich gerade so bin.

00:42:11: Mittlerweile kann ich so einen Exit-Knopf drücken.

00:42:13: Und das ist krass.

00:42:14: Ich sag den Kindern dann, okay, moment mal, das läuft gerade in die falsche Richtung.

00:42:17: Papa muss atmen.

00:42:18: Und dann siehst du.

00:42:20: in deren Gesichtern, wie die ganze Anspannung rausgeht.

00:42:23: Weil die verstehen, Papa kennt den Exit.

00:42:24: Wir haben schon ein paar Mal hier in dieser Situation.

00:42:27: Die wissen ganz genau, jetzt ist gut.

00:42:29: Dann atme ich ganz bewusst meine drei Minuten.

00:42:31: Die nehme ich dann auch.

00:42:32: Und atme.

00:42:33: Ich sehe, wie die sich entspannen.

00:42:34: Ich entspanne mich.

00:42:36: Weil ich wieder in Kontrolle meiner Selbstwechseln kann kommen.

00:42:38: Und wieder in den Kontrolls, die ich von meinen Emotionen übermann bin.

00:42:42: Mittlerweile ist es so, dass meine Tochter sogar, wenn sie hochfährt, sagt sie mir, Papa, können wir an den Bach gehen und kurz atmen.

00:42:50: Und das ist auch etwas, was man auch vielleicht Menschen mitgeben kann.

00:42:52: Ich bin, glaube ich, das ist das, was ich am stolzesten bin, dass sie das kann.

00:42:56: Und sogar meine Frau, wenn die sich, die vergleicht ja eigentlich fast nie im Ton, aber auch manchmal ist sie ein bisschen so passiv, aggressiv.

00:43:02: Dann sagt meine Tochter zu ihr, Mama, du musst mal atmen.

00:43:06: Deswegen, es gibt ganz viele kostenlose Breathwork-Apps.

00:43:14: Das ist so das, vielleicht das Nerd-Tool of the Week, was ihr nutzen könnt.

00:43:19: wo ihr einfach unterschiedliche Atemübungen, unterschiedlichen Rhythmen, da geht es immer darum, wie viel Atmen man ein und wie doll und schön atmen man aus.

00:43:26: Also das Ausatmen wird zu einer der schönsten Sachen der Welt.

00:43:30: Ein bisschen Luft anhalten hier und da, aber wirklich so in Kontrolle zu geraten.

00:43:34: Kostet nichts, könnt ihr machen und ist anders als vielleicht die Hotel, von denen ich eben sprach, kostenlos und für alle verfügbar.

00:43:43: Ein schöner Tipp.

00:43:45: Hatte Übung finde ich auch super.

00:43:46: Und da gibt's echt welche, die man super easy erlernen kann.

00:43:49: Und wenn man so wirklich eine akuten Situation ist, einfach länger ausatmen als einatmen.

00:43:54: Immer

00:43:54: länger ausatmen.

00:43:54: Einfach da schon mal anfangen.

00:43:56: Jetzt, wo du App gesagt hast und so, fällt mir noch eine Sache, die ich sehr nice finde, dass man so ein bisschen selbst seinen Dopamin-Detox managt.

00:44:07: Weil ich denke, das ist auch so ein ... Wir haben jetzt sehr viel über große, generische, chronische Stressoren gesprochen, aber es gibt ja auch diese Mikrostressoren.

00:44:15: Das hab ich früher auch gehabt.

00:44:16: Ich hatte eine Apple Watch und die hatte Notifications an.

00:44:20: Auf alles.

00:44:20: Ich weiß, wo du anspielst.

00:44:21: Und

00:44:22: es war wirklich wie Konfetti in meinem Kopf, ne?

00:44:24: Das nennt sich ja auch dieses Konzept von Time-Confetti, dass du immer unterbrochen wirst und nachher gar nicht mehr weiß, was war.

00:44:30: Ich hab das relativ schnell, Gott sei Dank, verstanden, dass es nicht so hilfreich ist.

00:44:34: Aber ich find es ganz wichtig, dass wir entscheiden, was poppt auf dem Handy auf.

00:44:38: Wo sind Push-Nachrichten?

00:44:39: Ich möchte mal Nachrichten lesen, wenn ich die lesen will.

00:44:41: Dann geh ich proaktiv voran.

00:44:43: Ich hab mein Handy ... Immer im Nicht-Stören-Modus.

00:44:46: Ist vielleicht eine Berufskrankheit, weil ich meistens sowieso nicht dran gehen kann, wenn ich angerufen werde.

00:44:51: Aber es ist eine krasse Ruhe, die dadurch reinkommt.

00:44:54: Deswegen wäre so mein Tipp.

00:44:55: Guck doch mal, welche App könnt ihr vielleicht Notifications ausstellen, dass ihr ganz proaktiv sagt, okay, jetzt möchte ich die lesen.

00:45:02: Muss ich denn immer erreichbar sein?

00:45:03: Muss ich denn sofort den neusten News-Ticker kriegen von der Tagesschau?

00:45:08: Weil ich persönlich glaube, die meisten Sachen davon können wir auch ... aufsuchenden machen, aber nicht dass die uns irgendwie unterbrechen und ja irgendwie erreichen können die ganze Zeit, weil das ist Unberechenbarkeit und das summiert sich halt auch über die Zeit.

00:45:23: Genau, ja schön, dopamine detox quasi.

00:45:26: Genau, mal ausprobieren, hilft halt auch in der mentalen Erholung und auch im Fokus wieder, weil das ist ja ein ganz ganz großes Thema, wenn wir die ganze Zeit unterbrochen werden.

00:45:35: und ja, all das sind Themen, die auch unsere Longevitys erliebt.

00:45:39: In dem Sinne sind wir auch mit dieser Folge schon wieder am Ende und ich sage wie immer, stay happy.