Digital Toxins: Ist Social Media schlimmer als Drogen? Mit Elisabeth Koblitz
Shownotes
Heute müssen sich alle mal an die eigene Nase fassen. Es geht um die heißeste Währung unserer Zeit: Aufmerksamkeit. Durch Social Media ist Time Confetti an der Tagesordnung. Hoch konditionierte und ins letzte Detail ausgefeilte Algorithmen bestimmen unseren Fokus - und damit auch die Inhalte, Weltbilder und Ideale, die wir in unser Leben lassen.
Doch was tut uns gut und was ist vielleicht viel, viel schädlicher als wir uns eingestehen wollen? Endlose Reels und Stressoren werden immer unberechenbarer, denn dass unser News-Feed in unserer Kontrolle liegt, ist wirklich nur eine Illusion.
In dieser Folge ist die Newsfluencerin, Journalistin und Expertin für Mediennutzung Elisabeth Koblitz zu Gast. Über hunderttausend Menschen folgen ihr auf den Sozialen Medien und ihr Buch über Social-Media Nutzung für Kinder wurde zum absoluten Bestseller!
Anne und Toan diskutieren mit ihr die Frage: Sind digitale Toxine schlimmer als Drogen? Was sind die Folgen ständiger Überstimulation unserer Dopaminrezeptoren? Was ist so gefährlich an Dopaminhopping? Was ist kinetische Aufmerksamkeit - und wieso hat sich diese in den letzten 20 Jahren halbiert?
Natürlich widmen wir uns auch möglichen Lösungen: Wie können und sollten wir mit digitalen Toxinen umgehen, um unsere mentale und körperliche Gesundheit zu schützen - und unsere Zeit und Aufmerksamkeit aktiv zu managen?
Wie ihr uns kennt, gibt es einige neue “Boss-Moves”, Hacks und Cheatcodes, die wir nutzen können, um über unsere Konzentration, Zeit und Inputs in unserer Welt zu bestimmen.
Das Buch von Elisabeth findet ihr hier
Den neuen "Dopamine Reset Guide" von New Zapiens findet ihr hier: https://newzapiens.com/tools/dopamine-reset-guide
Powered by PERFORMULA & YEARS.
Produziert von Podstars by OMR.
Transkript anzeigen
00:00:00: Die eine ist Ärztin, Harvard-Absolventin und Unternehmerin.
00:00:04: Sie glaubt an Gesundheit durch Alltag, Achtsamkeit und ein gutes Leben im Gleichgewicht.
00:00:09: Der andere gilt als Supernerd und Wunderkind.
00:00:13: Er glaubt an Gadgets, Daten, Innovationen und dass Technologie der Schlüssel zur Langlebigkeit ist.
00:00:20: Gemeinsam suchen sie nach Antworten.
00:00:28: Willkommen bei Die Ärztin und der Nerd, der Health, Tech und Long Jevity Podcast.
00:00:34: Powered by Years, Europas modernster Longevity Clinic und Performiola, den ärztlich formulierten, hyperpersonalisiertesten Premium Supplements.
00:00:44: Herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Die Ärztin und der Nerd.
00:00:48: Ich bin die Ärztin
00:00:49: und ich bin der Nerd.
00:00:51: Und heute sprechen wir über ein ziemlich spannendes, teilweise vielleicht auch ein bisschen gruseliges Thema.
00:00:57: Wir werden über etwas sprechen, wovon ich sage, die meisten Leute wissen, dass es nicht hundert Prozent gesund sein kann.
00:01:05: Aber trotzdem machen wir es.
00:01:07: Und es ist etwas, wovon ich zu meinem Fall davon sprechen muss, dass ich ... dieser Sache relativ viel zu verdanken habe.
00:01:14: was man eine karriere angeht ja es hat los und heiß ja vieler heiß und ich spreche nicht von kukain also falls es jemand gerade irgendwie denkt sondern wir sprechen über social media und smartphone und wir haben dafür heute eine ganz tolle gestin am start.
00:01:29: ja nämlich die lila liebe lisa betkopitz die ich witzigerweise aus der kita kenne.
00:01:34: ja schaut out ja an Hamburg und Kita, nee, sagen wir ja nicht, was es ist.
00:01:41: Unsere Kinder waren da nicht, wir beide.
00:01:43: Stimmt, ja, genau, unsere Kinder waren da.
00:01:46: Und dieser Bett ist nicht nur eine Newsflanzerin, dass wir nachher auf jeden Fall besprechen, was das eigentlich ist, sondern auch seit einigen Monaten konstant auf der Spiegel-Bestseller-Liste mit einem ganz tollen Buch, wo wir auch sprechen werden, nämlich alle haben ein Smartphone, wo es in Anführungsrichteln eigentlich um Kinder geht.
00:02:06: Und deren Nutzung mit Zooschminna, wo ich aber beim Lesen ganz oft gemerkt habe, ah, ja, ja, ja, das, ähm, ich fühle mich ja auch ertappt, ja, was eigentlich hier passiert.
00:02:16: Genau, also herzlich willkommen.
00:02:17: Ja,
00:02:18: schön, dass du da bist.
00:02:18: Danke
00:02:19: für die Einladung.
00:02:20: Und bevor wir ganz viel über dich erfahren und dich mit Fragen löchern, frag ich erst mal ganz kurz in unserem ...
00:02:28: Pulscheck.
00:02:34: Du bereittest dich ja immer besonders vor mit deinen Selbsexperimenten auf unsere Folgen.
00:02:38: Was hast du denn für die heutige Folge erlebt oder nicht erlebt, erfahren, was gibt es Neues?
00:02:44: Also das Experiment für diese Woche war ja relativ einfach.
00:02:46: Ich habe quasi einfach Social Media-Abszenenzen gemacht.
00:02:51: Okay, gut, hast du recht.
00:02:53: Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, fünf Tage kein Social zu benutzen, es wurden dann am Ende nur drei Tage.
00:02:58: Habe ich
00:02:58: es aber nicht gemerkt die Woche.
00:03:00: Ich habe nichts gepostet.
00:03:01: Aber WhatsApp?
00:03:03: Okay, wenn wir so präzise direkt starten wollen im Podcast, dann die gängigen Social-Media-Posting-Kanäle der Selbstdarstellung, wenn du so möchtest.
00:03:14: Also ich habe diese auch kein Instagram benutzt und kein LinkedIn benutzt und habe dann tatsächlich anhand, wie ihr wisst, ich habe ja zwei Variables mal getestet, was das eigentlich mit meiner Gesundheit macht.
00:03:27: Ich habe jetzt ja seit vielen Wochen, weißt du ja, ich bin ja nur am Reisen gerade eigentlich bei WUB nur gelbe Werte gehabt und dann habe ich es nicht geschafft, wieder in den grünen Bereich zu bekommen.
00:03:34: Jetzt habe ich drei Tage keinen Social gemacht und wissen, dass ich fast alle Variabeln gleich gelassen habe, aber so gleicher Sport, die gleichen Supplements und Co.
00:03:43: Er schaut da dann per Formular-Werbung, habe ich sich geschafft, die letzten zwei Tage wieder auf grün zu kommen.
00:03:50: Und mein Stresslevel war niedriger.
00:03:52: Ich bin jetzt bei neunsechzig einmal Grünen gewesen, heute achtundsechzig Prozent.
00:03:57: Was insofern aber krass ist, weil mein Schlaf die letzten Tage eher schlecht war und wer auch in der Veranstaltung waren, wo ich als introvertierte auch teilweise ein bisschen leide, wenn es sehr laut wird.
00:04:07: Ja, wo ich gedacht hätte, dieser Tag geht auf jeden Fall voll den Bach runter und ich war trotzdem grün.
00:04:13: Und meine Hypothese ist, Das ist gar nicht so der Instagram-Real-TikTok-Content ist, der mich in Anführungsstrichen krank macht, sondern, also was heißt Hypothese, ich weiß es eigentlich, ne?
00:04:26: Mir hat es gut getan, nichts zu posten, weil ich halt schon so ein kleines Äffchen bin, dass wenn ich poste, dann nehme ich mir vor, nicht zu gucken, wie performant das ist, aber ich gucke dann trotzdem.
00:04:37: Nimmst du dir vor,
00:04:38: wirklich?
00:04:39: Ja, eigentlich schon, ne?
00:04:40: Also ich habe mir eigentlich mal vorgenommen, dass ich sage, Wichtiger ist, dass ich Botschaft raustrage, als wie die Botschaft resoniert.
00:04:47: Weil ich eigentlich einen klaren Plan habe, was ich sagen will.
00:04:49: Aber ich gucke dann dort zum Aufviews und Impressions und so.
00:04:52: Und das ist dann eher so, dass ich dann auch mehrmals die Stunde gucke.
00:04:56: Absolut irre ist, ja.
00:04:59: Und mein Gefühl ist, dass ... dann krieg ich ja auch Likes, ja.
00:05:04: Dass das irgendwie für mich nicht gut tut.
00:05:06: Ich denke, das ist nicht nur dein Gefühl, da gibt es ja auch irgendwie eine Korrelation.
00:05:09: Wir wissen ja, dass Social Media ... vor allem chronische Social Media Nutzung, was auslöst, was wir eigentlich von substanzgebundenen Süchten kennen, also wo es auch um das Zusammenspiel von Dopamin geht, was macht das mit unserem Cortisol, unserem Belohnungssystem und das vielleicht auch was, wo wir ein bisschen darüber sprechen können, was passiert da auch wirklich neurobiologisch, aber diese Korrelation oder diesen Vergleich gibt es, das ist wie eine Sucht.
00:05:31: Und eigentlich brauchen wir eine Balance auch in unserem vegetativen Erbensystem zwischen diesen Cortisolreizen.
00:05:37: Und das kann durch Social Media ständig aus der Balance gebracht werden.
00:05:40: Das ist so ganz witzig.
00:05:41: Ich habe letztes so ein Meme noch gesehen, das ist eigentlich Telefone.
00:05:44: Hier liegen ja auch schon wieder welche, die wurden entwickelt, damit wir Leute, die weiterwechselnd erreichen können, uns connecten können.
00:05:50: Und jetzt ist eher so das Bild, wir sitzen alle hier und haben unser Handy an der Hand.
00:05:54: Also dieses Nebeneinander existieren.
00:05:57: Das machen wir in die nächste Stunde nicht, deswegen würde ich sagen, starten wir doch direkt mal rein und unsere
00:06:03: Sprechstunde.
00:06:08: Ich glaube, das ist jetzt ein guter Moment, um dich auch zu dem Thema zu fragen.
00:06:15: Wir merken, es ist ein Spannungsfeld aus verschiedenen Sachen.
00:06:18: Wir merken auch direkt, wie sehr das ein emotionalisiert.
00:06:21: Und wie gesagt, du bist heute da, Miebisabeth.
00:06:25: Für dich zumindest, wie ich dich wahrgenommen habe, ich wusste ja, dass du in der Kita bist und ich wusste, dass du ein bisschen Fame auch bist.
00:06:31: Naja.
00:06:32: Ich habe
00:06:33: mich ja eher auf Socialim auch gesehen, hat es wahrscheinlich ja auch maßgeblich geprägt, wo du heute bist und was du halt machst und was deine Themen auch bestimmen.
00:06:43: Möchtest du vielleicht einmal ganz kurz dich froschen und so ein bisschen deinen Werdegang erzählen und welche Rolle Social dabei auch gespielt hat?
00:06:50: Gerne, ja.
00:06:51: Also Social hat wirklich eine große Rolle auch in meinem Leben gespielt.
00:06:54: Also erst mal, wo ich herkomme, ich bin wirklich klassisch ausgebildete, multimedial ausgebildete Journalistin und hab auch ganz klassisch im Journalismus angefangen.
00:07:04: Also wirklich lokal Journalismus, hab dann acht Jahre in den USA gelebt, dort als Freelance-Producerin und freie Journalistin gearbeitet, unter anderem fürs ZDF.
00:07:15: Das war so vor gut zehn Jahren.
00:07:18: Als ich dann auch gemerkt habe, dass Social Media immer größer wurde und ich hatte mich damals ehrlicherweise als Privatperson dort angemeldet.
00:07:28: Ich habe auch drei Kinder, die sind alle in den USA geboren und zu fünfzehn frisch gebackene Mutter wollte ich einfach mal gucken, was machen eigentlich deutschen Mamas so.
00:07:38: Und da habe ich mich auf Instagram angemeldet und schnell gemerkt, Wow, A. Hier sind ganz schön viele Leute.
00:07:45: B.
00:07:46: Alles wunderschön hier.
00:07:47: Also damals war ja Instagram noch eine totale Inspirationsplattform, keine Informationsplattform.
00:07:53: Also überhaupt nicht politisch kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen.
00:07:55: Da sieht man auch, wie schnell sich diese digitale Welt wandelt.
00:07:59: Und hab dann aber auch als Journalistin gedacht, ja okay, hier verbringen sehr viele Menschen sehr viel Zeit.
00:08:06: Und das ist irgendwie so eine schöne Bubble.
00:08:09: Und ich habe gedacht, eigentlich wäre es auch ganz gut, dieser schönen Welt mal so ein bisschen mehr Realität einzuhauen und habe tatsächlich damals angefangen, unter wunderschön, damals waren es wirklich nur so einfache Instagram-Kacheln, wo man irgendwie das Avocado-Post, Toast gepostet hat oder irgendwie Interior und dann habe ich Fotos gemacht und darunter aber politische Inhalte geteilt.
00:08:32: Also das ist heute im politischen Washington passiert.
00:08:35: Und ich hatte damals noch eine kleine Community, also wir sind hauptsächlich auch Mütter gefolgt und die haben gesagt, boah, danke, ich hätte das alles gar nicht mitbekommen, ich gucke gar keine Nachrichten mehr.
00:08:44: Da habe ich schnell gemerkt, okay, da ist ein Markt, wir versuchen die ganze Zeit die jüngere Generation zu erreichen im klassischen Journalismus, so können wir die erreichen.
00:08:54: Und so habe ich halt angefangen, das auf meinem Kanal aufzubauen und mich tatsächlich selbstständig gemacht jetzt.
00:09:00: Als Newsfluencerin, also ich fasse News kompakt auf Instagram zusammen, aber mittlerweile ist das nur ein kleiner Teil.
00:09:05: Ich sag immer, Instagram ist mittlerweile meine digitale Visitenkarte, weil ich mittlerweile eine eigene News-App hab für interessierte Frauen mit wenig Zeit.
00:09:14: Und ja, interessiere mich aber auch für dieses Thema sehr.
00:09:19: Social Media im Allgemeinen, weil ich natürlich in den vergangenen Jahren sehr viel damit zu tun hatte, beruflich.
00:09:25: Also, es ist ein Werkzeug für mich tatsächlich.
00:09:28: Gab's denn Begriff Newsfluencer eigentlich schon vor dir?
00:09:31: Nee, tatsächlich nicht.
00:09:33: Das
00:09:33: muss man einmal hier kurz festhalten.
00:09:35: Also, das sind ja Props an dich, weil das ganze Thema, also Inhalte, auch super komplizierte Inhalte, muss ich ehrlich sagen, du hast ja nicht irgendwo in den USA gelebt, also jetzt nicht irgendwie ... Malibu Beach oder so.
00:09:47: Dann du warst ja in Washington selber auch zu wirklich auch, ich sag jetzt mal, turbulenten Zeiten, die du mitbekommen hast.
00:09:55: Und da hast du ja Informationen, ich sag jetzt mal auch mit normaler Alltagssprache
00:10:02: rausgebracht.
00:10:02: Genau.
00:10:02: Also das fand ich zum Beispiel immer gut, weil es irgendwie snackable war, um zu konsumieren.
00:10:08: Gleichzeitig hätte ich aber so einen Tiefgang hatte, um das jetzt zu verstehen, aber eben im Instagram.
00:10:11: Ich kannte das bis dahin gar nicht.
00:10:13: Dankeschön.
00:10:14: Ja, also tatsächlich ... hab ich meinen Beruf selbst kreiert.
00:10:18: Also ich hab mir heutzutage, kann man sich das gar nicht vorstellen, aber ich hab auch damals gar nicht gedacht, dass ich mich mal damit selbstständig machen kann mit Social Media.
00:10:26: Und ich wurde ehrlicherweise auch von vielen Kolleginnen und Kollegen belächelt.
00:10:29: So nach Motto ist ja schön, was du da auf Instagram machst.
00:10:32: Aber das war damals irgendwie auch sehr unattraktiv und viele, sag ich mal ... ältere Kolleginnen und Kollegen haben darin gar nicht so die Chance gesehen, wo ich auch sage, man schade, wenn wir da mal irgendwie ein paar Jahre früher irgendwie reingegangen.
00:10:48: Aber genau, ich habe dann immer so versucht zu erklären, was ich mache und habe dann gesagt, ja im Prinzip bin ich Influencerin, nur halt für News.
00:10:56: Was aber nicht bedeutet, dass ich irgendwie eine politische, also dass ich meine Community beeinflussen möchte, sondern mir geht es eher darum sozusagen, die Gesellschaft und vor allen Dingen Frauen, weil es ist einfach so, viele Frauen haben Jobs, haben Kinder, zu fliegende Angehörige und haben keine Zeit, sich zu informieren.
00:11:16: Und ich möchte sie im Prinzip befähigen, denen die Informationen zu geben, um eben mitreden zu können.
00:11:21: Wir leben in einer immer komplexer werdenden Welt und dass man da irgendwie fundierte Informationen hat, um eben auch eigene Entscheidungen zu treffen.
00:11:29: Super spannend und auch, finde ich, eine super Zielgruppe, total spannend, das zu hören, wie sich das entwickelt hat.
00:11:36: Ich habe mich gefragt, du hast ja das schon das Stichwort Werkzeug verwendet, und wir haben ja so ein bisschen schon jetzt gerade das böse Social Media angeteasert im Pulscheck.
00:11:43: Und ich habe auch so ein eher versuchend differenziertes Bild zu haben, weil wir uns benutzen ist.
00:11:49: Das ist ein Traum der Verbindung.
00:11:50: Social Media ist irgendwie was, wo wir vielleicht schneller in Informationen kommen.
00:11:55: Gleichzeitig natürlich kann es auch ein Stressor sein.
00:11:57: Jetzt ist natürlich ... Eigentlich so der, in meinem Empfinden, der Mehrwert von News, dass die aktuell und schnell sind und dadurch vielleicht auch eher viele sind.
00:12:07: Das ist immer zack, zack, zack ist.
00:12:09: Wie balanciierst du das?
00:12:10: Also das Pekt Stress und Überforderungen, aber trotzdem Aktualität.
00:12:16: Wie machst du das?
00:12:16: Du musst ja immer schnell sein.
00:12:19: Also, man muss auch dazu sagen, ich teile das total, weil ich finde, dass die Welt sich in den letzten zehn Jahren, also wenn ich vergleiche, wie ich angefangen habe, komplett verändert hat.
00:12:29: Also, das müssen wir nicht darüber reden.
00:12:31: Es gibt eine Gleichzeitigkeit von Krieg und Krisen.
00:12:34: Das gab es vor zehn Jahren nicht.
00:12:36: Gleichzeitig ist eben auch die digitale Welt viel schneller geworden und somit eben auch die Art und Weise, wie wir uns informieren.
00:12:43: Und ich merke das selber auch an meinem Informationsverhalten.
00:12:48: Ich muss mich ja auch immer informieren.
00:12:50: wie das sich bei mir verändert hat und ich auch mittlerweile viel Überforderung spüre.
00:12:58: Und das ist auch ganz klar.
00:12:59: Im Prinzip, die Kriege in der Ukraine oder im Gaza streifen, die werden quasi live übertragen.
00:13:05: Und das erlebe ich als Journalistin.
00:13:08: Ich berichte auch über diese Kriege.
00:13:10: Und dann werden mir aufgrund des Algorithmus solche Inhalte eben auch in meine Timeline gespült.
00:13:15: Inhalte, die mich in den Schlaf verfolgen von sterbenden Kindern, von leidenden Müttern.
00:13:20: Und dafür ist unser Gehirn, das weißt du besser als ich, einfach nicht gemacht, dieses ständige Scrolling.
00:13:28: Und das ist auch immer so etwas, was ich auch immer wieder mit meiner Community bespreche.
00:13:33: Es geht im Prinzip darum, einen gesunden Nachrichtenkonsum zu entwickeln.
00:13:38: Und das bedeutet eben auch beispielsweise, wenn ich merke, boah, ich bin wie so ein Nachrichtenjunkie, weil ich die ganze Zeit die aktuelle Entwicklung verfolgen muss.
00:13:47: Aber es tut mir nicht gut, weil permanent Informationen auf mich einprasseln, dass ich mal einen Schritt zurückgehe und überlege, okay, in welchen Momenten am Tag habe ich eigentlich die Kapazität dafür, mich zu informieren.
00:13:59: Welche Quellen tun mir denn gut?
00:14:01: Welche sind eher effekteischend und irgendwie auf Clickbaiting aus?
00:14:06: Und sich da auch wirklich, genau wie beim Allgemeinen, ins gesamten Social Media-Konsum, auch beim Nachrichtenkonsum wirklich lieber hinzusetzen, das zeitlich zu limitieren und sagen, okay, jetzt habe ich die Kapazitäten, um mich zu informieren.
00:14:22: Und
00:14:22: ich finde, es macht ja auch so eine... Abnutzung, Abstumpfung, das finde ich immer so ganz erschreckend.
00:14:27: Man hat diese Dopaminhopping und da kommt noch was und da geht was rein.
00:14:30: Und irgendwie ist es ja logisch, dass der Körper irgendwann die Rezeptoren herabreguliert wird, kriegen immer mehr Reize.
00:14:37: Und um irgendwie überhaupt noch einen Kick zu kriegen, muss die Dosis dann hochgehen.
00:14:42: Und diese Abstumpfung auch zu merken, also auch im Vergleich zu so Aktivitäten wie Lesen, was ja eigentlich uns total gut, gut natur ist, die konkurrieren ja jetzt erstmal mit so was Schnelligen, was so ganz heftig ist.
00:14:51: Ich finde, das ist schon ... auch fasziniert und beunruhigend, wie das wirklich genau wie so eine Sucht dann ist, dass man auch so Entzugssymptome haben kann.
00:14:59: Also weiß ich nicht, ob du es so erlebt hast jetzt in deinem kleinen Pause, aber man hat ja schon erst mal so eine Tendenz und so eine Neugede und vielleicht so eine Unruhe, wenn man sagt, okay, ich meine Droge sag ich jetzt mal überspitzt, so schmiede, dann gehe ich jetzt mal auf kalten Entzug.
00:15:14: Das ist ja körperlich.
00:15:15: Sucht finde ich total spannend.
00:15:17: Ich kenne Leute von früher,
00:15:19: die
00:15:20: haben immer sich aus ... Praktikabilität und so Häbe zum Gewohnheit, wenn die an die frische Luft gegangen sind, haben sich eine Zigarette angezündet.
00:15:28: Ohne dass sie Bock hat, überhaupt zu rauchen.
00:15:30: Ich habe so einen Rauch, der so, ja, aber man nicht macht das halt, ne.
00:15:33: Und ich habe diesen Move, der sich einfach zum Smartphone greife und eine App öffne.
00:15:37: Ich will gar nichts nachgucken.
00:15:39: Sondern ich mache das einfach.
00:15:41: Das ist, also ich finde, das ist total das richtige Beispiel.
00:15:43: Das ist genau so
00:15:43: Flex, Reflex geworden.
00:15:45: Also wir machen uns darüber gar keine Gedanken.
00:15:48: deswegen war es mir so wichtig, dieses Buch zu schreiben, weil ich auch einfach mal wissen wollte, okay, was ist so ein Gefühl und gibt es da auch wissenschaftliche Erkenntnisse zu.
00:15:57: und es ist tatsächlich so, dass dass es mittlerweile einige Untersuchungen gibt, die eben auch sagen, dass zum Beispiel bei Menschen, die stark jetzt nicht eine Sucht entwickelt haben, aber trotzdem stark abhängig sind von Social Media und Smartphone, die stresst es eher, wenn sie beispielsweise ihr Telefon gar nicht zur Hand haben und gar nicht eben so unterbewusst mal checken können.
00:16:20: Und da muss man auch mal irgendwie in die selbstkritische Reflexion gehen und sagen, also mir fallen Momente in meinem Urlaub.
00:16:27: Ich hab meinen Konsum jetzt auch so ein bisschen gewandelt in den letzten Monaten, aber ich weiß noch, ich hatte eine Zeit, das hat mich gestresst, wenn ich zum Beispiel einen Wochen Einkauf machen wollte und ich hab aus Versehen mein Handy vergessen, hatte man ja immer im Gefühl, irgendwie was fehlt.
00:16:41: Was man so abhängig davon wird, aber auch so, ich find es... sparen diese körperliche Komponente, weil das kennen wir wirklich von Süchten, dass wir mit Unruhe reagieren, mit Nervosität und dass es wirklich so ein Dauerstress macht.
00:16:52: Wir sehen ja auch wirklich ein Cortisol-Anstieg darüber und auch mit der Konzentration, so eine Fragmentierung.
00:16:59: Absolut,
00:17:00: also auch ein wichtiger Punkt.
00:17:01: Also Konzentrationsfähigkeit, wo wir alle im Gefühl haben, wir sind weniger konzentriert, kürzer konzentriert und auch da gibt es wirklich... Eindeutige Studien.
00:17:13: Ich weiß nicht, ob ihr diesen Vergleich schon mal gehört habt, dass unsere Aufmerksamkeit spannekürzer ist als die eines goldfisch.
00:17:21: Also, habe ich mich auch gefragt.
00:17:23: Tatsächlich, ich kann alle beruhigen.
00:17:25: Also es hieß irgendwie, der Mensch hat acht Sekunden, der Goldfisch, neun Sekunden.
00:17:29: Und das ist eine Studie aus dem Jahr zu fünfzehn von Microsoft.
00:17:32: Und die wurde mittlerweile widerlegt, weil die Fehlhaft erstellt wurde und natürlich
00:17:37: beruhigend durch das
00:17:37: menschliche Gehirn mit einem.
00:17:40: mit dem eines Fisches.
00:17:41: Aber es ist tatsächlich so, dass unsere Aufmerksamkeitsspanne mehr als halbiert wurde in den letzten nicht mal zwanzig Jahren.
00:17:50: Also, in den letzten Jahren lag der Wert, glaube ich, bei zweieinhalb Minuten, dann in den letzten Jahren, als es ja schon Smartphones gab, in den letzten Jahren, und seit den letzten Jahren liegt der Wert konstant bei siebenundvierzig Sekunden.
00:18:04: Und jetzt kann man sich ja fragen, Konstant hört sich ja gut an, dann verschlechtert sich das ja auch nicht.
00:18:10: Und tatsächlich liegt das daran, dass wir uns mittlerweile auch daran gewöhnt haben, permanent zwischen Geräte, zwischen Anwendungen, zwischen Apps hin und her zu switchen.
00:18:21: Das verursacht aber eben das, was du angesprochen hast, ein erhöhtes Stresslevel die ganze Zeit, weil wir mental permanent herausgefordert sind.
00:18:30: Kinetische Aufmerksamkeit wird das in der Wissenschaft genannt.
00:18:33: Und deswegen ist das eben total schädlich für uns.
00:18:36: Das kann ich total bestätigen, sowohl von meinem persönlichen Empfinden erleben, weil ich so denke, wie ich im Studium, wie ich da sitzen konnte und aufnehmen konnte und zuhören konnte und dass das einfach viel viel herausfordernder ist.
00:18:48: Und du hast zwei Studium nebenbei gebracht.
00:18:50: Ja, ich habe lange studiert.
00:18:51: Stimmt.
00:18:52: Und scheinbar, vielleicht hat es auch damals nicht einfach keinen Bock mehr habe.
00:18:56: Aber ich habe auch das Gefühl, man kann es wieder ein bisschen... zurückerlernen vielleicht auch.
00:19:00: Das ist vielleicht was, wo wir noch mal über Strategien sprechen.
00:19:03: Ein Begriff, den ich in dem Kontext total liebe.
00:19:06: Wie heißt es denn?
00:19:06: Es gibt so eine tolle Harvard-Professorin Amy, die diesen Time-Confetti-Begriff geframed hat oder postuliert hat.
00:19:15: Das uns oft, wir haben so eine halbe Stunde und denken, da können wir das und das machen.
00:19:18: Dann ist die halbe Stunde vorbei und wir wissen gar nicht, was wir gemacht haben, weil wir haben hier kurz geguckt, da geklickt, da kam was.
00:19:23: Und dieser Time-Confetti-Begriff ... zeigt das so.
00:19:26: Alles fragmentiert so ein bisschen, aber wir haben gar kein Produktivitätsgefühl und Wissen.
00:19:31: kann ich mit unserer Zeit hingehen.
00:19:32: Eigentlich haben wir ja eine Zeit, wo wir alle denken, Zeit ist ja unser ein kostbares Gut, alle haben Zeitmangel.
00:19:39: Und das ist so ein Widerspruch, ne?
00:19:41: Weil irgendwie, wir kennen das alle auf einmal, sind wir im Handy so vertieft und die Zeit ist vorbei gegangen.
00:19:47: Oder man möchte eben nur mal kurz was nachgucken, so geht es mir oft in Recherzen und dann lande ich... Automatisch unterbewusst auf Instagram und guck mir benanglose E-Mails an.
00:19:57: Da
00:19:57: hätte ich eine Frage an euch beide.
00:20:00: Wie ist es eigentlich, wenn ja nachher noch stärk über Algorithmen sprechen, wie ist es?
00:20:04: Was macht das eigentlich mit Stress und Emotionengefühl, wenn du swipes und du siehst einmal Krieg, Leid und Prügelei und dann Katzenvideos und dann cute Mamavideos und so was?
00:20:14: Also die emotionale Achterbarheit und die Färbung ist ja innerhalb... Sieben, vierzig Sekunden können das ja fünf verschiedene Emotionen sein.
00:20:25: Ist das gesundheitlich okay, Anne?
00:20:28: Schön, dass du wieder mehr eine rhetorische Frage stellst.
00:20:32: Ich versuche mir das schon allein immer mit so einem Bild vorzustellen morgens, wenn ich als allererstes an mein Handy greifen würde.
00:20:38: und auf Social Media geht es allererstes.
00:20:40: Dann ist das, als lass ich Leute in mein Schlafzimmer, irgendwo, wo ich gern nicht weiß, wer reinkommt.
00:20:44: Das ist ja sozusagen was passiert, weil ich das ja nun kontrollieren kann.
00:20:48: Und das passiert natürlich, wie du es beschrieben hast, total viel, ne?
00:20:52: Weil ich weiß ja gar nicht, was mein Feed mir zeigt oder was mir jemand schickt.
00:20:56: Natürlich ist es ein Dauerstress für den Körper, ne?
00:20:58: Wir sehen, dass die Cortisol-Level hochgehen.
00:21:00: Aber wir sehen auch diese Herabregulation, so eine Abstumpfung von den Dopamir-Rezeptoren, weil es auch ein Schutzmechanismus ist.
00:21:07: Es ist ja ... eine krasse Überforderung, wenn sich vorstellt, wie viel wir überhaupt mitkriegen.
00:21:12: Und von Patientinnen kenne ich es oft, dass sie wirklich durch Medien verschiedenster Art extrem in Angstzustände kommen, dass das eine Überforderung gerade ist.
00:21:20: Und deswegen bin ich aber auch so, finde ich, dieses Begriff Werkzeug gut, dass wir überlegen, wie können wir es denn smart nutzen, weil wir drei hier, würde ich sagen, würden jetzt nicht sagen, okay, gar kein Social Media mehr, kein Handy mehr, das ist die Lösung.
00:21:33: So funktioniert unser Welt auch nicht mehr.
00:21:34: Aber wie können wir es denn, also ... Wie können wir denn anders damit umgehen, was brauchen wir?
00:21:40: Vielleicht hast du auch natürlich Erfahrung dazu oder sowohl persönlich als auch aus deinem Buch, das würde mich total interessieren.
00:21:47: Was kann man empfehlen?
00:21:48: Also genau, ich finde erstmal diese Erkenntnis ist total wichtig und hat mir auch geholfen, da so ein bisschen Abstand rein zu bekommen zu sagen, es ist ein Werkzeug.
00:21:55: Also Social Media ist ein Werkzeug, Smartphone ist ein Werkzeug und es geht um den Umgang, wie wir damit umgehen können.
00:22:03: Ähnlich wie ein Feuer oder ein Messer, kann total nützlich sein, kann aber auch eine Waffe werden.
00:22:10: Und das Spannende ist eben, und dann sind wir ja vielleicht auch so ein bisschen bei diesen Dark Patterns, also bei den dunklen Mechanismen, die im Hintergrund laufen.
00:22:20: Aber ich finde es total hilfreich, sich das einmal bewusst zu machen, wenn wir dann später auf die Strategien kommen, dass man darauf nicht mehr so einfach hereinfällt.
00:22:27: Wir dürfen nicht vergessen, diese ganzen, und ich meine jetzt vor allen Dingen Social Media Apps, die uns ja wirklich auch süchtig machen.
00:22:35: Sie machen uns süchtig, weil es genau darum geht, die ganzen Plattform hier reichen, die wollen unsere Zeit.
00:22:43: Das ist ihre stärkste Währung.
00:22:44: Die Währung heißt nicht Dollar und nicht Euro, sondern sie wollen unsere Zeit.
00:22:49: Denn das bedeutet, wissen wir alle, Daten-Sammlung, dann können sie Werbung schalten, personalisierte Werbung und so stärken.
00:22:57: Blöde Werber.
00:23:00: Man muss es einfach wissen.
00:23:04: Wie machen sie das?
00:23:05: Das sind ganz viele Mechanismen, die im Hintergrund laufen, die sich die allermeisten gar nicht bewusst sind.
00:23:12: Also zum Beispiel diese Tatsache, dass du kein Ende im Feed hast.
00:23:18: Also du scrollst und scrollst zwischen nach oben links und rechts immer was Neues.
00:23:22: Dann auch die Tatsache, dass du hast es gerade angesprochen, wie unterschiedlich die Inhalte sind.
00:23:28: Nicht jeder Inhalt, den du siehst, Passt zu dir oder gefällt dir.
00:23:32: Aber wenn dann irgendwie das dritte Video genau zu deinen Interessen passt, das führt wiederum dazu, dass es einen erhöhten Dupaminausstoß im Hirn gibt und dein Hirn will weitermachen.
00:23:43: Du willst das nochmal fühlen, ja?
00:23:46: Dann die Tatsache, dass Videos automatisch abspielen.
00:23:50: Das heißt, uns wird die Entscheidung genommen, ob wir das Video überhaupt sehen wollen.
00:23:54: Das ist der Killer-Move.
00:23:56: Läuft einfach.
00:23:56: Ja.
00:23:57: Es gibt ... Auch da kein Ende, wie bei einem Film.
00:24:00: Du setzt dich hin, guckst einen Film, irgendwann gibt es einen Ende,
00:24:03: hier
00:24:04: ein Video nach dem anderen läuft.
00:24:06: Jemand geht einfach und haut dir eine Spritze rein.
00:24:09: Du kannst nichts machen, ne?
00:24:09: Du kannst nichts machen.
00:24:11: und du kannst auch nichts machen, dass sich dein Feed immer weiter personalisiert.
00:24:15: Das finde ich zum Beispiel auch als Mutter total wichtig zu wissen.
00:24:19: Denn selbst wenn du dieselben Apps irgendwann verwendest wie deine Kinder, Weißt du gar nicht, welche Inhalte deinem Kind angezeigt werden?
00:24:26: Weil das natürlich ein ganz anderer Algorithmus ist als deiner.
00:24:30: Deswegen kannst du es eigentlich gar nicht beurteilen, ob das, was dein Kind da jetzt sieht, potenziell schädlich oder gefährlich für dein Kind ist.
00:24:38: Auch das finde ich total spannend zu wissen.
00:24:40: Dann diese Push Notifications, dieses ständige Ping Ping Ping.
00:24:46: Da ist der Mensch einfach für gemacht, dass wir natürlich nachsehen wollen, okay, was ist jetzt passiert?
00:24:50: Er hat einen Freund geschrieben oder ist auf einer Web, auf einer Plattform, irgendein Video.
00:24:56: online gegangen, wir sind soziale Wesen, wir wollen Informationen sammeln und auch hier werden wir eben manipuliert.
00:25:03: Und dass man das einfach weiß, um eben auch zu überlegen, beispielsweise ich als Journalistin kann sagen, okay, ich muss eigentlich immer so schnell wie möglich informiert sein.
00:25:11: Mittlerweile habe ich aber alle Push Notifications abgestellt, weil ich gemerkt habe, dass mich das unterbewusst immer stresst, unterbewusst immer aus meinem Workflow rausreißt und das einfach nicht gut ist für mich.
00:25:23: Ja, da kann ich mich anschließen.
00:25:24: Ich hatte das auch mal in der Zeit lang, ich hatte auch viel mehr Tracker früher, unter anderem meine Apple Watch.
00:25:29: Und ganz am Anfang hatte ich Purschnüttel für Kekchen auf meinem Unterarm, wirklich so, so, und als ich erst mal ausgestellt hab, hab ich erst mal gemerkt, was für eine Ruhe reinkommt.
00:25:38: Und jetzt hab ich auch mal einen, die immer nichts stören, Modus, weil ich möchte entscheiden, so kann wer mich anruft, aber ich möchte einfach entscheiden, wann Informationen reinkommen können.
00:25:46: Und das hat mich, also ich kann da nicht mehr raus aus diesem Modus, weil ich das so liebe, diese Ruhe da drin.
00:25:52: Und das ist ... auch trotzdem mich nicht das Gefühl verpasst war, ne?
00:25:56: Weil wir können ja immer noch proaktiv uns entscheiden, das zu nutzen.
00:25:59: Genau, und das habe ich zum Beispiel während meiner Buchschreibephase angefangen.
00:26:04: WhatsApp, ihr habt ja auch gerade über WhatsApp gesprochen, da kann man sich ja auch drüber streiten, ob das eine Social Media-Plattform ist.
00:26:10: Kann man sich drüber streiten, ja.
00:26:12: Kann
00:26:12: man sich drüber streiten, machen wir ja gerne.
00:26:14: Ich würde sagen, ja.
00:26:15: Danke.
00:26:17: Das war nicht abgesprochen.
00:26:18: Aber meine Stimme zählt.
00:26:20: Zweifach, also ohne entschieden.
00:26:21: Aber Thoren war offline die Woche.
00:26:26: Auch hier wieder, auch das ist wieder so ein Suchtfaktor, weil wir, ich habe es vorhin schon gesagt, wir sind soziale Wesen, wenn du die Lesebestätigung drin hast, dann ist da... Alles wird plötzlich dringlich.
00:26:40: Man denkt, oh mein Gott, ich muss ihr jetzt noch antworten.
00:26:42: Sonst denkt sie vielleicht, dass ich sauer bin oder dass ich mich nicht für sie interessiere und dass man sich davon begraben kann.
00:26:47: Die blauen
00:26:48: Häkchen, ne?
00:26:49: Die habe ich ausgestellt.
00:26:51: Also das sind einfach so kleine Tricks und ich entscheide jetzt, ich habe morgens immer eine Stunde, wo ich meine WhatsApp beantworte und... mittlerweile irgendwie am späten Nachmittag noch mal.
00:27:01: Und das wissen mittlerweile auch die Leute, mit denen ich häufig kommuniziere, dass man sich von dieser permanenten Verfügbarkeit, dieser permanenten Dringlichkeit, alles muss jetzt sofort passieren heutzutage.
00:27:13: Davon mal wieder so ein bisschen befreit.
00:27:14: Da muss ich einmal kurz mein Vater loben.
00:27:16: Der hat den Oberboss-Move, von dem habe ich auch eigentlich gelernt.
00:27:20: Anne weiß auch, dass sich daraus bei mir Patterns entwickelt haben, die sie nicht so gut findet.
00:27:25: Aber mein Vater hat ... Immer, immer, immer, egal, was passiert, eine Out-of-Office-Reply drin.
00:27:30: Da wird immer eine Abwesenheit-Notiz drin.
00:27:32: Da steht nicht mal, hallo, danke für Ihre E-Mail.
00:27:34: Da ist ja so, hallo, E-Mails werden einmal am Tag um die siebzen Uhr gelesen.
00:27:38: Richtig gut.
00:27:39: Und
00:27:39: das ist, die hatte jeden Tag drin und so.
00:27:42: Das heißt, die Leute wissen ganz, dass es keine Availability
00:27:45: gibt.
00:27:45: Und er entscheidet darüber, wann er antwortet.
00:27:49: Er liest ja alle an einem Stück um siebzehn Uhr.
00:27:52: Er liest auch mal zwischendurch E-Mails.
00:27:53: Aber es geht ganz oft einfach um Expectation Management.
00:27:57: Ganz klar zu sagen.
00:27:58: Und die Grenze hat einzuziehen.
00:28:00: Und das habe ich irgendwann auch von ihm angucken gesehen.
00:28:02: Ich habe so ein bisschen die Tendenz nie E-Mails zu lesen.
00:28:06: Ich habe vielleicht Geschäftspartnerinnen, die das nicht immer gut gefällt.
00:28:12: Aber das hilft mir total.
00:28:13: Ich fühle mich gar nicht mehr verpflichtet überhaupt zu antworten bei manchen Sachen.
00:28:16: Wissend aber, dass eigentlich die sozialen Erwartungshaltung, uns gegeneinander eigentlich in eine andere Richtung halt gehen.
00:28:24: Und diese blauen Häkchen, da weiß ich noch früher, das war immer auch so ein Thema, gar nicht so sehr im Sinne von, oh, die andere Person, was denkt die über mich, sondern mir geht es darum, hat die Person meine Nachricht schon gelesen.
00:28:39: Also ich will eigentlich eher diese Konfirmation halt haben, das ist schon crazy.
00:28:42: Aber davon muss ich dann auch befreien, das ist eigentlich ganz gut.
00:28:45: Ja, ich arbeite.
00:28:48: Ja krass auf jeden Fall, was alles so in einem halt passiert.
00:28:54: Und ich finde, wir haben ja schon oft über das ganze Wort Sucht gesprochen.
00:28:59: Vielleicht nur einmal ganz kurz, weil wir es einmal haben, wollt ihr vielleicht einmal kurz erklären, was eigentlich Dopamin ist?
00:29:06: Genau, also haben wir oft mit rumgeworfen, hier gerade auch schon ein bisschen Dopaminhopping gemacht.
00:29:11: Ja, Dopamin kennen wir so im Volksmund als das Glückshormon.
00:29:14: Es ist Neurotransmitter an Signalbotenstoffen in unserem Gehirn.
00:29:18: Eigentlich ist es aber nicht das Glückshormon, sondern es ist eher für die Motivation den Antrieb zuständig.
00:29:23: Und das ist was, was wir natürlich in vielen Lebensbereichen kennen.
00:29:25: Das ist auch nicht per se ein schlechtes Hormon, das brauchen wir.
00:29:28: Das ist schön, im Alltag irgendwie Antriebe und Motivation zu haben.
00:29:32: Schwierig ist, wenn wir wirklich immer wieder diese, wie wir es heute schon mit vielen Beispielen hatten, Reize so setzen, dass dann andere Werte wie z.B.
00:29:43: in der Natur sein, irgendwelche Aktivitäten machen, dadurch einfach sich runter regulieren.
00:29:48: Und ich weiß nicht, ob du noch was ergänzen willst, ob du ein gutes Bild hast, wie du immer ein Dopamin beschreibst, weil das natürlich wahrscheinlich ein Kernthema ist.
00:29:55: Nee,
00:29:55: aber genau das ist es eben.
00:29:57: Und das Problem ist ja, dass man, je mehr man online ist und je mehr man diesen Dopamin-Kick bekommt, desto schwieriger fällt es einem im realen Leben, in der realen Welt, dieses Glück, sag ich jetzt mal, zu finden, weil man immer größere Reize braucht.
00:30:15: Und damit spielen ja auch die Plattformen im Prinzip.
00:30:18: im Prinzip, dass du eben Stunden um Stunden online bist und dann dir plötzlich das normale Leben fahrt erscheint und das finde ich auch total schlimm.
00:30:28: und das gibt ich auch in Suchtkliniken.
00:30:30: die eben auch vor allem Jugendliche behandeln, die eine Social-Media-Nutzungsstörung heißt das haben.
00:30:38: Und die müssen eben auch erst mal, also die gehen dann auf kalten Entzug, den wird dann das Handy weggenommen, weil sie erst mal wieder dieses Glück im Alltag finden müssen.
00:30:48: Und das finde ich halt auch total spannend.
00:30:52: Und zu dieser Social-Media-Sucht möchte ich auch noch mal was sagen, denn man denkt ja, oh mein Gott, wir sind irgendwie alle süchtig.
00:30:59: Ich hab mich jetzt vor allem mit Kindern und Jugendlichen befasst.
00:31:02: Es ist so, dass es da einen Anstieg gibt.
00:31:05: Also, eins Komma drei Millionen Kinder und Jugendliche haben ein extrem ungesundes Verhalten.
00:31:11: Sie sind noch nicht süchtig, aber die Kinder und Jugendpsychiatri haben gesagt, dass sie schon einen Anstieg auch an zu behandelnden Fällen haben.
00:31:19: Spannend daran, finde ich.
00:31:21: Aber besonders gefährdet sind die Vulnerablen.
00:31:24: Man kann jetzt nicht sagen, Jemand hat eine Social Media Nutzungsstörung oder eine Sucht, sondern es gibt immer.
00:31:32: auch noch andere Risikofaktoren.
00:31:34: Das Spannende daran ist aber, und da können wir alle im Laufe unseres Lebens in solchen Situationen kommen, dass es uns mental nicht gut geht, aus welchen Gründen auch immer.
00:31:43: Was
00:31:44: passiert dann?
00:31:44: Man zieht sich zurück aus dem realen Leben, man verbringt mehr Zeit online.
00:31:48: Da gibt es auch einige Studien drüber, dass denjenigen, denen es nicht gut geht, dass die mehr Zeit online verbringen.
00:31:53: Und dann bedingt sich das irgendwann wechselseitig.
00:31:56: Also zum Beispiel, ich habe einen konkreten Fall.
00:32:00: in dieser Klinik wurde eben dagegen behandelt.
00:32:03: Dem ging es mental nicht gut, hat viele, viele Stunden auf TikTok verbracht.
00:32:07: Und dann wurden eben eben auch diese entsprechenden Inhalte angezeigt.
00:32:12: Von Menschen, denen es nicht gut ging.
00:32:14: Und das wurde immer mehr und immer mehr.
00:32:16: Und er hat das so beschrieben, dass er sagt, irgendwann hatte ich das Gefühl, die ganze Welt ist traurig, alles ist aussichtslos.
00:32:22: Und das ist eben genau das Problem.
00:32:26: dann Social Media bestimmte Symptome, wie jetzt in dem Fall bei einer Depression, aber auch Angststörungen oder eben Essstörungen, dass die dadurch verstärkt werden können.
00:32:36: Und da finde ich schon, das muss man einfach wissen.
00:32:40: und da, ich will jetzt auch nicht zu politisch werden, aber da sehe ich eben auch die Plattform Betreiber in der Pflicht.
00:32:48: Da muss sich etwas ändern, denn aktuell ist es so, dass ein Algorithmus nicht bestimmt, ob Inhalte für denjenigen gut oder schlecht sind, denen geht es nur darum, denjenigen maximal in dieser App zu halten.
00:33:03: Und da sehe ich halt ein riesiges Problem drin.
00:33:08: Und das ist ja auch kein technischer Defekt, sondern das ist eine bewusste
00:33:12: Entschreibung.
00:33:15: Ich finde, du hast ja das Wort Vulnerabel gesagt.
00:33:17: Ich glaube, das musst du dann noch mal erklären.
00:33:19: Also dann wahrscheinlich Leute mit vielleicht einem geringen Selbstwertgefühl, volatile Menschen.
00:33:24: Ganz genau.
00:33:25: Es ist
00:33:25: natürlich immer hochkomplex.
00:33:26: Das weißt du auch.
00:33:27: Essstörungen sind hochkomplex.
00:33:29: Das hängt vom Charakter an, von anderen Predispositionen, von irgendwie dem sozialen Umfeld oder oder oder.
00:33:36: Ja, absolut.
00:33:37: Also ich meine, ich war Handel nur Erwachsener, aber ich kenne das genau.
00:33:40: Ich kenne auch die Studien.
00:33:40: Essstörungen sind top Beispiele dazu, weil ... Na ja, vulnerabler heißt eigentlich verletzlich.
00:33:45: Das heißt Anfälligkeit.
00:33:46: Und generell die Adolescensors, das junge Erwachsenalter, ist per se eine Phase, wo das Gehirn sich verändert, wo generell
00:33:53: Chaos
00:33:53: herrscht, wo gerade eine Anfälligkeit da ist und kommt da vielleicht noch eine familiäre Krise dazu, so systemisch betrachtet.
00:34:01: Dann ist das ein zweiter Verletzlichkeitsfaktor,
00:34:04: etc.,
00:34:05: wie du sagst, multifaktoriell.
00:34:07: Aber das ist ja ganz wichtig zu wissen.
00:34:09: Das finde ich immer in diesem Kontext auch körperbar zum Beispiel spannend.
00:34:13: Wir haben ja eigentlich nur Aufwärtsvergleiche.
00:34:15: Also wie Vergleichung ist ja immer nur was mit was kasserem, was schöneren, was dünneren, was... Also klar gibt's Bewegungen wie Body Positivity, Body Neutrality, aber nichts erst so trotz.
00:34:26: So kommt, hat mir eben gesagt, Instagram her, es geht um Ästhetik, was Schönes.
00:34:31: Und das ist natürlich immer der Vergleichspunkt.
00:34:34: Und das ist natürlich was, was wir... Heute schon im Kindesalter sind Menschen damit irgendwie exponiert.
00:34:40: Früher hatten wir vielleicht mal einen Magazin oder so, wenn wir es kaufen durften.
00:34:44: Und ich habe die Woche noch auch eine ganz spannende Meta-Analyse aus dem letzten Jahr gelesen.
00:34:49: Eine Forscherin in Harvard, Laura Masiano, forscht ganz viel dazu und die Studie ist das Social Media Make us happy.
00:34:56: Und ich fand es ganz cool, dass es auch differenziert war.
00:34:59: Es wurde einmal betont, es ist ein sozialer Raum.
00:35:02: Gerade introvertierte Leute können sich da connecten.
00:35:05: Wir haben da auch schon mal drüber gesprochen, dass man auch ruhig digitale Beziehungen können, ein Komponente sein.
00:35:11: Es geht um Identitätsbildung, es geht vielleicht, wen zu finden, dem geht es genauso wie mir.
00:35:16: Ich bin nicht alleine mit einem Thema, das ist ja auch irgendwie da.
00:35:19: Aber was ich auch nochmal total wichtig fand, war ... Wenn wir das nie haben, so einen realen Bezug, kennen wir nicht so was wie eine, wie reichhaltig eigentlich eine Konversation als die Stimme, die Mimik, dieses Ganze verbunden.
00:35:32: Das kann ja erst mal Social Media gar nicht so rübergebracht werden.
00:35:35: Selbst wenn wir im Video gucken, ist das ja nicht dasselbe.
00:35:38: Und das fand ich auch noch mal total wichtig, so in den Aspekt zu gucken.
00:35:41: Und eigentlich sagt sie so ein bisschen dasselbe wie du.
00:35:45: Es wird da sein, wir müssen damit umgehen, es ist ein Werkzeug, wie können wir es gut bedienen, was sind ... Tipps dazu.
00:35:51: Absolut.
00:35:52: Ich hab auch ein Beispiel von einem ... Jungen, der extreme Angststörungen hatte, Schwierigkeiten hatte, soziale Kontakte aufzubauen im Reall Leben.
00:36:03: Und die Mutter hat mir auch gesagt, da hat er jetzt seine Peer Group online, der sich öffnen kann und wo er einfach auch so ein bisschen sozialen Austausch lernen kann.
00:36:12: Also es hat auch viel Gutes.
00:36:13: oder eben, wenn du ne seltene Krankheit hast, dann kannst du dich mit anderen weltweit connecten, denen es ähnlich geht oder oder oder.
00:36:20: Also es hat auch viel viel Gutes, aber es geht eben... um so ein Gleichgewicht, vielleicht auch eine Balance zwischen digitaler Welt und realer Welt, dass wir eben wissen.
00:36:33: Und ich meine, jetzt will ich wieder bei Kindern.
00:36:35: Kinder müssen das eben erstmal verstehen lernen.
00:36:38: Das soziale, das online Beziehungen und online Unterhaltungen.
00:36:44: die Echten nicht ersetzen und auch nicht gleichwertig sind.
00:36:47: Also das vermittel ich auch meinen Kindern.
00:36:50: Echte Freunde findest du nur im realen Leben, ja, und echte Verbindungen.
00:36:54: Also was du gerade angesprochen hast, auch was wir als Empathie verstehen, auch das müssen ja Kinder erst mal lernen.
00:37:01: Sowas lernst du ja nur im Austausch mit anderen.
00:37:04: Wenn du jemanden in die Augen gucken kannst, wenn du seine Reaktion ablesen kannst, weißt ... oder zu lernen, zu verstehen, meinte das jetzt ernst, ironisch.
00:37:13: Das ist alles etwas, was wir nur im realen Leben lernen und fühlen.
00:37:20: Und du hast jetzt Kinder oft erwähnt, das heißt, du manage das, bringst den das irgendwie bei, ihr sprecht darüber, also es geht einfach auch drum, um ins Gespräch zu kommen.
00:37:27: und es ist jetzt nicht so bei euch Social Media verbot und also wie machst du das?
00:37:33: Einmal für deine Kids, aber auch für dich persönlich, was du so etabliert.
00:37:38: Also, Social Media sehe ich nochmal so ein bisschen anders als digitale Geräte und Smartphones.
00:37:44: Ich habe es gerade schon ein bisschen angesprochen, dass Social Media, wie wir es heute kennen, finde ich, ist kein Ort für Kinder und Jugendliche, wo man sie unbegleitet drauf loslassen sollte.
00:37:54: Bei mir ist es jetzt so meine älteste Tochter, ist zehn Jahre alt, ist jetzt auf der weiterführenden Schule.
00:38:00: Natürlich möchte ich auch nicht, dass sie zum Außenseiter wird, also es geht auch um diese Balance.
00:38:05: Da haben wir jetzt die Regel, sie darf, wenn es irgendwie TikTok-Tänze, Trends gibt, die darf sie sich angucken, aber auf meinem Gerät, auf meinem TikTok begleitet, dass ich auch dabei bin.
00:38:16: Das ist übrigens auch immer eine gute Situation, um eben auch so ein bisschen zu erklären, wie Algorithmen funktionieren, wie Plattformen funktionieren.
00:38:25: Und wir haben feste Medienzeiten, wo dann an einem Familiengerät bestimmte Apps erlaubt sind.
00:38:33: Also da gucke ich schon sehr drauf.
00:38:34: Das ist auch wahnsinnig wichtig.
00:38:36: Ich weiß auch, als Eltern ist es wahnsinnig herausfordernd.
00:38:39: Aber da sage ich, das ist eine zentrale Erziehungsaufgabe heute.
00:38:42: Damit müssen wir uns auseinandersetzen.
00:38:45: So, und wie mache ich das?
00:38:47: Ich muss sagen, ich habe auch während meiner Recherche jetzt sehr viel über mich und meinen Konsum gelernt.
00:38:53: Ich habe mich wahrscheinlich auch immer so ein bisschen selbst verarscht, weil ich dachte, na ja, wie gesagt, ich brauche ja auch Instagram irgendwie für meinen Beruf.
00:39:02: Und hab eben doch gemerkt, wie mich das sehr beeinflusst hat, wie ich dann eben doch an die Apps gegangen bin, wenn ich das nicht wollte.
00:39:12: Und ich hab jetzt sozusagen Öffnungszeiten für mich definiert.
00:39:15: Und wenn dann nachmittags die Kinder zu Hause sind, bin ich nicht auf Social Media unterwegs.
00:39:21: Ich nehme mein Smartphone nicht mehr mit ins Schlafzimmer.
00:39:27: Das war auch irgendwie so eine Entschuldigung für mich, dass ich dachte, na da ist ja mein Wecker drauf, also ich brauche es in meinem Zimmer.
00:39:35: Und auch da gibt es spannende Studien, also man erkennt ja einen extremen Konsum.
00:39:40: von Smartphones und Social Media auch daran, dass man schlechten Schlaf hat, also die Schlafqualität leidet, man schläft zu wenig, liegt eben vor allen Dingen auch daran, wenn man dieses Gerät mit ins Bett nimmt, dass man gerade abends wahnsinnige Schwierigkeiten hat, das kenne ich auch aus eigener Erfahrung, ihr kennt das vielleicht auch, dann wirklich Schluss zu machen.
00:40:00: Ja, dann scrollt man doch und vierzig Minuten sind rum.
00:40:04: Das liegt auch, kann man auch psychologisch sich erklären.
00:40:07: Das liegt daran, dass diese Selbstdisziplin, das ist eine beschränkte Ressource.
00:40:14: Und wenn wir jetzt am Abend sehr diszipliniert sind, zum Beispiel auf Ernährung achten, dann sind wir auch bei eurem Thema im Prinzip uns gesund ernähren, auch mit dem Gerät gut umgehen.
00:40:25: Irgendwann ist diese Ressource aufgebraucht.
00:40:28: Und deswegen fällt es uns abends so schwer, dann da diszipliniert zu sein.
00:40:32: Das kennen viele, dass es dann eben doch die Chipspackung ist, dass es doch die dritte Netflix-Folge ist, obwohl man sich gesagt hat, heute gehe ich mal früh ins Bett.
00:40:40: Und es ist eben die Zeit, die wird dann doch länger auf Social Media.
00:40:43: Das finde ich mega wichtig.
00:40:44: Das müssen wir noch mal festhalten.
00:40:47: Das ist auch wirklich was Natürliches oder was ist, dass es wirklich einfach abends schwerer ist.
00:40:52: Dass man es nicht immer so als abends habe ich es dann wieder verkackt.
00:40:55: Genau,
00:40:56: meine persönliche Schwäche.
00:40:58: Und deswegen einen ganzen Tag so viel versuchen gute Entscheidungen zu treffen.
00:41:02: Wir sprechen viel über Habit Stacking oder diese Lebensstilen sollen zu verbinden und uns leichter zu machen.
00:41:07: Und so verstehe ich dann auch deinen Tipp dabei zu sagen, okay abends um meine... Wine-Down-Routines haben, um runterzukommen.
00:41:14: Einmal das Handy nicht da, und dafür muss ich meinem Gehirn was anderes geben, wo ich nicht so viel Anstrengung mehr brauche.
00:41:21: Ja,
00:41:21: weißt du, was ich jetzt mache?
00:41:23: Ich lese jetzt ein Buch.
00:41:25: Das ist ein Geheimtipp.
00:41:26: Wow!
00:41:27: Ich habe zehn Jahre kein einziges Buch lesen.
00:41:30: Wir kommen in Innovations-Podcast von vorne an.
00:41:34: Das mache ich jeden Abend.
00:41:35: Ich bin voll bei dir.
00:41:36: Das Beste zum Einschlafen lesen.
00:41:40: Also ich wusste, meine Mutter hat das immer gemacht.
00:41:42: Ich wusste es eigentlich auch, aber ich dachte, ich habe gar keine Zeitenbuch zu lesen.
00:41:46: Ja, das Handy ist aus dem Schlafzimmer.
00:41:48: Plötzlich habe ich seit zehn Jahren wieder Zeit Bücher zu lesen.
00:41:51: Aber
00:41:52: bei deinem Mann auch?
00:41:54: Ja.
00:41:54: Ich finde, es funktioniert nur in der Korrespondenz, weil du nicht ein auf dem Handy umspürt ne andere liest.
00:41:59: Stimmt, das stören.
00:42:00: Dann ist man sowas machst du nicht.
00:42:01: Das stören.
00:42:02: Das ist unsere Regel.
00:42:04: Also es gehört nicht ins Schlafzimmer.
00:42:05: Und ja, ich lege mir da immer schöne Bücher, die mir gefallen haben, auf seinen Nachtschirm.
00:42:14: Und da merke ich eben auch, wir haben ja auch schon über Devices gesprochen, wenn ich ein Buch lese.
00:42:20: Wie ich in den Entspannungsmodus komme und wie schnell das geht.
00:42:23: Ich sehe dann so richtig diese Kurve, die geht nach unten und ich bin entspannt.
00:42:27: Ja, das ist witzig.
00:42:28: Die weißes Sagen haben das ja auch.
00:42:30: Also die sagen ja auch jetzt machen eine Atemübung oder lesen Buch, um runterzukommen, weil es offensichtlich wissenschaftlich so fundiert ist, dass man das halt so macht.
00:42:40: Also ich muss ja irgendeine Bilderbemerkung machen in diesem Bordgas.
00:42:43: Ich habe eine Zeit lang, um runterzukommen, Nachrichten über die FDP gelesen, weil das so langweilig und so ruhig war.
00:42:50: Ach so, okay, kannst du beruhigend, ja?
00:42:52: Voll,
00:42:52: wirklich, ja.
00:42:54: Aber ich glaube auch, das Buch ist tatsächlich auch, ne?
00:42:56: Schlecht
00:42:56: ein
00:42:56: bisschen mehr Quality-Time für dich als so.
00:42:58: Ich finde,
00:42:59: es ist wirklich eine andere Müdigkeit, eine andere Bettschwere.
00:43:04: Ich liebe dieses Gefühl, wenn ich ein Buch lese und dann fallen schon fast meine Augen zu.
00:43:09: Ja, ein Video, also ich liebe es auch und ich freue mich jedes Mal wieder.
00:43:13: Buch weiter zu lesen, dann schafft man halt vielleicht.
00:43:15: nicht eine halbe Stunde, aber es ist ja dann egal.
00:43:17: Genau, es ist schon richtig schön.
00:43:19: Ja.
00:43:19: Das ist nämlich auch wichtig, weil man hat Vorfreude und weiß genau, was kommt.
00:43:22: Es ist halt nicht so, einfach nur ein Smartphone aufmachen und du gibst die Kontrolle über jemand Anderen, was er entscheidet, dir auszuspielen, sondern du bist selbstbestimmt.
00:43:30: Das ist ja mir immer wichtig.
00:43:31: Wie viel Selbstwirksamkeit kann ich eigentlich auch heute an den Tag legen, dass man genau weiß, okay, ich freue mich heute auf Kapitel XY und den Bereich.
00:43:39: Also das finde ich auch nochmal ein großer Unterschied.
00:43:41: Genau, auch zu dem, was Elisabeth sagte, mit diesem Du weißt ja beim Scrolling gar nicht, wann endet das.
00:43:45: Und dann blätterst du immer sagst, hab ich die zwei Seiten noch, okay, die mache ich noch und dann entscheide ich für mich so, zack.
00:43:50: Also, das ist wirklich so ein schönes Bild auch noch mal dafür, wie man Content, weil du weißt ja auch im Buch nicht, was passiert.
00:43:56: Also, passiert auch mal, dass man denkt, oh Gott, ne?
00:43:58: Also, das kann ja ein Jahr mal kurz aufwühlen.
00:44:00: Aber nichtsdestotrotz ist es nicht dieses Time-Conferty, sondern es ist so eine Sache.
00:44:06: Und das ist, also das finde ich ein schönes Bild und auch, und das liebe ich ja immer, Toa, ne?
00:44:11: Sehr gut umsetzbar für viele Menschen, relativ günstig.
00:44:15: Einfach
00:44:15: wirklich, ich habe wieder so einen analogen Wecker an meinem Nachtisch.
00:44:19: Und einfach das ist ein so einfacher Hack, aber dieser Moment, das wirklich zu machen, der hat lange gedauert, aber ich kann es wirklich jedem nur empfehlen.
00:44:30: Das führt auch dazu, dass morgens der erste Blick, ich meine, das ist ja schon schrecklich.
00:44:35: Wenn man diesen Wecker auf dem Smartphone hat, der erste Blick am Morgen geht auf das Gerät, um den Wecker auszustellen.
00:44:42: Aber dabei bleibt es ja nicht.
00:44:43: Let's face it.
00:44:44: Dann checkt man ja doch sofort, wer hat mir geschrieben.
00:44:47: Oder
00:44:48: was checkst du morgens als erstes?
00:44:51: Wie der Post abgegangen ist.
00:44:54: Ne,
00:44:54: noch was vorher?
00:44:56: Also deine Device?
00:44:58: Ja, also ich werde ja von meinem Band mit Vibration aufgeweckt.
00:45:02: Ach krass.
00:45:03: Also das ist dein Wecker.
00:45:06: Also meistens, ich wache meistens, wir haben ja noch die Kinder, aber entweder dadurch aus, weil mich jemand tritt oder so.
00:45:11: Aber sonst ist es tatsächlich bei anderen Terminen, es ist dann die Vibration in meinem Arm und dann ist tatsächlich das erste.
00:45:17: Und schon der Run-in-Gag meiner Tochter, und ich glaube, es ist keine gute Sache, die ich hier mitgebe, ist zu sagen, und Papa, wie war deine Schlafdaten?
00:45:24: Weil ich gucke sofort auf meine Schlafdaten, und ich bin tatsächlich, ich bin richtig, also ganz schlimm, und ich weiß, dass Anne mir sagt, mach es anders.
00:45:31: Erst mal auf dem Körper hören, mit sich selber einchecken, ja, in den Körper hineinspüren, wie das ist.
00:45:38: Aber da ich jetzt zwei Sleeping-Apps hab, gucke ich die erste App erst an, dann ... Bin ich entweder zufrieden mit dem Ergebnis oder nicht, gleich mit der anderen App ab, entscheide mich dann für das bessere Ergebnis und ärgere mich dann, warum die Daten nicht hundert Prozent übereinander stimmen.
00:45:55: Das ist, glaube ich, keine extrem gute Morgenroutine.
00:45:58: Aber das ist so, ich muss sofort Daten angucken.
00:46:01: Das ist erst so, ich tue.
00:46:02: Okay.
00:46:04: Wo kein Veränderungswunsch, da keine Veränderung.
00:46:07: Okay, aber das war so ein, wo du sowohl mögen wir auch Daten basiert merkst, für dich persönlich merkst du dieses am Abend.
00:46:15: Und das ist auch noch mal wirklich, gerade wo wir so ein bisschen am Schwächsten sind, das wird da ganz klar uns managen.
00:46:20: Und auch
00:46:21: am Morgen finde ich auch total wichtig.
00:46:22: Also natürlich, ich meine, ich habe drei Kinder, manche Dinge müssen morgens irgendwie noch mal abgeklärt werden.
00:46:28: Aber ich bin zum Beispiel nicht mehr, und das habe ich früher anders gemacht auf Social Media, sondern ich sehe das wirklich als mein Werkzeug, als mein Arbeitswerkzeug.
00:46:36: Und wenn ich anfange zu arbeiten, check ich dann die Lage sozusagen.
00:46:41: Und ich finde auch, das kann ich aus persönlicher Erfahrung sagen, diese Fomo lässt auch nach.
00:46:45: Weil wenn man weiß, man ist sowieso einen ganzen Block nicht da.
00:46:48: Also, ich kenne das, wenn ich früher saß, viel am Computer beim Arbeiten, jetzt bin ich viel in der Klinik.
00:46:52: Das heißt, wenig am Computer oder an einem anderen Computer, nicht meinem.
00:46:57: Wenn du den ganzen Tag auf LinkedIn und Co.
00:46:58: bist, dann bist du so dabei und es passiert ja doch immer die ganze Zeit was.
00:47:03: Aber wenn du den ganzen Tag da auch gar nicht bist und da nur mal punktuell für dich reingehst oder nur aus einem bestimmten Grund, ist das eine ganz andere Art des Konsum.
00:47:11: Und das flacht auch ab, dass man das Gefühl hat, oh Gott, ich krieg ja hier gar nichts mehr mit.
00:47:15: Ich kann das sogar
00:47:16: fast
00:47:17: leichter dann irgendwann, wenn man das einmal verstanden hat als, also das merke ich, muss ich auch wieder selbstkritisch sagen, als diese Balance zu finden, wenn du diese Apps aus welchen Gründen auch immer nutzen muss.
00:47:29: Das habe ich nämlich jetzt vorletzte Woche auch mit Erschrecken festgestellt.
00:47:33: Also ich war quasi den ganzen Sommer über Offline.
00:47:36: Das hat mir so gut, man wird auch nach diesem Gefühl tatsächlich süchtig, weil das so eine Immense Ruhe reinringt.
00:47:45: Und dann hatte ich jetzt wieder voll angefangen.
00:47:47: In der Woche habe ich wahnsinnig viel gepostet, weil in der Welt viel los war.
00:47:51: Und dann war ich Ich habe das auch mental gemerkt, dass mich das, dass ich unter Stress einfach stand.
00:47:57: Und dann habe ich mir mal meine Bildschirmzeiten angeguckt und gesehen, dass ich dreieinhalb Stunden im Schnitt auf Instagram bin.
00:48:03: Dann kann man natürlich sagen, okay, war auch arbeitstechnisch, aber ehrlicherweise, das hätte ich, meine Arbeit hätte ich auch in eine Stunde hinbekommen.
00:48:10: Ja, und das ist eben das, was wir uns bewusst machen müssen.
00:48:15: Diese Apps sind darauf ausgerichtet, uns maximal in ihnen zu halten und immer wieder rein zu ziehen.
00:48:22: Und trotzdem wird man rückfällig, kann man sagen, auf der einen Seite I failed, aber ich merke das jetzt eben viel, viel schneller, weil ich in mich reinhöre, weil ich dieses negative Gefühl mittlerweile kenne und selbst kritisch hinterfrage, was ist jetzt anders?
00:48:37: Aha, ich bin wieder zu viel auf Social Media unterwegs und dass ich das dann sofort ändere.
00:48:42: Und auch ein Tipp wieder hier an Eltern, das teile ich auch mit meinen Kindern, die noch kein Social Media haben, dass die eben ... schon von klein auf mitbekommen, wie schwierig es ist, auch als erwachsene Person da einen gesunden Umgang mitzulernen.
00:48:56: Find ich sehr cool,
00:48:56: ne?
00:48:57: Weil das ist ja auch immer so ein ... Man hat Phasen und manchmal hat man auch generell mehr Ressourcen und mehr Freude daran.
00:49:02: Und das ist ja auch nicht immer so planbar, wie gut, wie positiv ist der Impact, wie gut läuft der Post.
00:49:09: Das kann ja mich total pushen mal ein paar Tage.
00:49:11: Und ich find's auch mal wichtig, so ein Check-in mit sich zu machen.
00:49:14: Also ich find, einmal so digitales Fasten und sich so Grenzen zu setzen, ist ja einfach ein ... ist ja wahrscheinlich im Alltag das einfachste, um da überhaupt mal eine Routine reinzukriegen.
00:49:23: Aber sich auch zu fragen, okay, ist das wirklich immer nur Gewohnheit, warum ich hier bin oder habe ich wirklich einen Check-in zu machen?
00:49:28: Warum nutze ich das gerade aus Social Media?
00:49:30: Das ist eine wichtige Frage.
00:49:31: Das ist
00:49:31: ein schöner Begriff, digitales Fasten.
00:49:33: Wir reden ja auch manchmal über Intervallfasten, dass man halt so Zeitfenster hat, wo man Zeit einfach nicht macht.
00:49:40: Auf jeden Fall ein guter Routine-Teil der Stack.
00:49:44: Ja.
00:49:45: Absolut.
00:49:46: Oder was du gerade beschrieben hast, wenn du verfolgst, du postest etwas und checkst die ganze Zeit und du kennst dann, ich kenn das Gefühl auch, wenn ein Post nicht gut performt, dann fragt man sich, was ist schief gelaufen?
00:49:57: Löschen.
00:49:57: Neu posten.
00:49:59: Entweder so.
00:50:00: Aber dass man sich, dass man da auch merkt, möchte ich das überhaupt?
00:50:03: Möchte ich davon abhängig sein?
00:50:05: Genau.
00:50:05: Brauche ich diese, ist es gut, dass ich diese soziale Bestätigung von außen so brauche?
00:50:11: Nein.
00:50:12: Danke.
00:50:13: Da habe ich jetzt einen guten ... Das ist ja so das Thema des Jahres für mich gewesen.
00:50:17: Wie viele soziale Bestätigung, Anerkennung und Validierung brauche ich von draußen.
00:50:22: Und weiß, was ich jetzt mache.
00:50:25: Und es ist anders als früher.
00:50:26: Ich lass so richtig schlecht performende Post einfach stehen und lebe damit.
00:50:30: So, dass ich quasi mir angewöhne, dass eben auch die schlecht performenden Post einfach auch dazugehören und dass eben nicht alles immer heiß und so was sind, sondern dass es eher so die Mitte halt ist.
00:50:40: Und das hilft mir total, weil es gibt immer einen Post, der noch schlechter performt hat, der irgendwo da steht und das ist eigentlich für mich so eine gute, dadurch habe ich auch so eine Distanz dazu aufgebaut.
00:50:50: Und dass man lernt, das bringt man ja quasi auch den Kindern bei, aber dass das nicht deinen eigenen Wert bestimmt.
00:50:57: Total.
00:50:57: Dass man sich davon frei macht.
00:50:59: Aber eben auch... Du
00:51:00: musst wissen, dass das gut war, bis du die Postet hast,
00:51:02: ja.
00:51:02: Stehe ich dahinter und wenn ja, dann ist es gut und dass man sich selber sagt, okay, diese soziale Bestätigung von außen brauche ich nicht und irgendwie weiß ich nicht, die Followerzahl oder Leichtzahl bestimmt nicht meinen eigenen Wert.
00:51:13: Ich finde auch, im Perspektivwechsel ist da ganz witzig, wenn man mal so drauf guckt.
00:51:19: Du guckst natürlich deine Algorithmus und deine Posts und deine Sachen an.
00:51:22: Das macht keiner sonst.
00:51:23: Vielleicht noch jemand aus deinem Team, wenn du ihn darauf ansetzt.
00:51:26: Aber das ist auch ein Buch, das ich gelesen habe, das folgende Roman.
00:51:29: Und dann sagt die Mutter zur Tochter am Ende, you're not that important.
00:51:33: Also die anderen Menschen kreisen nicht die ganze Zeit um dich und gucken sich das genau
00:51:36: an.
00:51:37: Niemand schaut sich das an.
00:51:39: Und das finde ich aber sehr entlastend.
00:51:41: Total.
00:51:42: Und ich glaube, da hilft eben auch für diese Erkenntnis, dass man es wirklich irgendwann fühlt, diese bewussten Social Media Auszeiten, also zum Beispiel am Wochenende bin ich, es ist für mich, es ist wirklich wie Arbeitszeit, Freitag, Mittag, lass ich den Stift fallen oder mach die einfach zu.
00:51:57: Und ich mach mich davon komplett frei und dass man, ich finde, wenn man so einen Abstand gewonnen hat, dann merkt man auch, dass es eigentlich auch nur eine... Scheinwelt, also es ist ja alles nicht echt und wir wissen ja auch alle, das sind alles nur Ausschnitte, kuratierte, vielleicht inszenierte Einblicke, die jeder gewährt, die wir ja auch gewähren.
00:52:20: Ja, wir wissen es alle bei allen, das ist ja das, wir wissen auch alle Alkohol und so.
00:52:24: Total, aber ich finde, wenn man so diesen Abstand regelmäßig hat und da sich bewusst rauszieht, dann kann man das irgendwie viel leichter sehen, weil man dann in der realen Welt wieder stattfindet und merkt, ach eigentlich ist es viel wichtig jetzt wirklich präsent in dieser Unterhaltung.
00:52:37: zu sein oder bei meinen Kindern zu sein oder einen Buch zu lesen oder Sport zu machen.
00:52:42: Und ich finde auch Inhalte, die man postet, mitteilt, raus sendet, werden besser, wenn man Lust drauf hat.
00:52:49: Also ich brauche das auch für Kreativität.
00:52:51: Also wenn ich nicht intuitiv Lust habe zu posten, das mache ich einfach nicht mehr.
00:52:55: Natürlich ist das absolut das Gegenteil, was jeder empfehlen würde, hochfrequent mehrfach die Woche vorgeplant.
00:53:02: Habe ich aber keinen Bock drauf.
00:53:03: Der Preis ist natürlich, ich kann nicht so krass wachsen.
00:53:07: Aber das ist natürlich was, wo es mir viel besser mitgeht.
00:53:09: Und das kam aber nur, dem ich überhaupt dieses Gefühl erkennen kann, das nimmt mir gar zu viel Energie, brauche ich gerade nicht.
00:53:15: Und das
00:53:16: ist ja
00:53:17: immer wieder eine freie Entscheidung.
00:53:18: Und dann darf man drei Monate Pause machen, über den Sommer, man darf auch wiederkommen, man darf auch mal eine Woche dann jeden Tag posten, wenn man Bock hat.
00:53:25: Also diese Regeln sind ja so verrückt, dass wir immer versuchen, was zu hacken, ein System, das uns ja sowieso die ganze Zeit entgleitet eigentlich.
00:53:33: Witzig, dass wir an der Stelle nämlich die Sachen nicht, das ist einem das nicht so wichtig ist, glaube ich, ist es auch wichtig, dass man genug andere Ressourcen hat, die einem wichtig sind, dass man den Selbstwert, seine Selbstbeschätzung auf vielen Sachen fußt.
00:53:45: Und damit beende ich nämlich den Spoiler, weil ich weiß, dass dieser Bett nämlich auch über andere Dinge nachdenken und ich jetzt schon weiß, was wir jetzt nächste sprechen, dann würde ich nochmal einladen.
00:53:54: So, das ist richtig cool.
00:53:56: Deswegen, Teaser-Trailer, was könnte es sein, was könnte es sein?
00:54:00: Aber ich glaube, eine Abstandgewinne, den aus sich selber Dinge heraus gedenken und fühlen und daran bestimmen, wird eine Rolle davon spielen.
00:54:12: Wie bin
00:54:13: ich der Bett?
00:54:18: Du bist ja nicht nur Newsfluencerin, ne?
00:54:20: Die erste, ihre Art, Besselator-Autorin, ne?
00:54:23: Ich möchte das nochmal betonen, sondern woher wir uns ja kennen, hatte ich ja einfach gesagt, ne?
00:54:27: Du bist ja auch Mutter, ja, von drei Kindern.
00:54:30: Und du sitzt jetzt hier, du hast ein Aura-Ring, wir haben uns schon im Vorgespräch alle, ne?
00:54:35: Ich mit zwei Bändern, ja, hier Ringconn und Aura.
00:54:40: Bist ja auch Mutter und auch... So wie ich das wahrnehme, super interessiert an körperlichen Gesundheit und Kohne.
00:54:46: Vielleicht nicht in gleichermaßen wie ich oder mehr, weiß ich nicht.
00:54:50: Deswegen, neben den ganzen mentalen Sachen, die wir geschworen haben, gibt es auch körperliche Hacks oder Sachen, wie du durch den Tag kommst in Normal oder in Hard Mode.
00:55:00: Ja.
00:55:01: gute Frage.
00:55:02: Ich glaube, ich habe das jahrelang nicht so richtig priorisiert, tatsächlich, weil ich keine Zeit hatte und dachte, wann soll ich in meinem vollen Alltag noch Sport irgendwie unterkriegen?
00:55:12: Und ich habe mich selbst überlisted, indem ich vor, ich würde sagen, zwei Jahren, weil ich auch körperlich wirklich, also, ich dachte, ich habe gedacht, ich muss jetzt was tun für mich, weil ich Rückenschmerzen hatte vom vielen Sitzen, weil ich schnell außer Atem war, ja.
00:55:30: Dass ich mich überlistet habe und gesagt habe, okay, Stundesport, schaffst du nicht?
00:55:34: Es ist jetzt egal.
00:55:35: Du fängst jetzt einfach an, irgendwas zu machen.
00:55:37: Also auch Jim war für mich nichts, weil das dann doch der Weg war, der dann zu lang war, sondern ich habe gesagt, ich mache es zu Hause auf der Matte mit YouTube-Videos.
00:55:46: Es ist egal, wie lange Hauptsache ich mache es.
00:55:48: Und ich habe am Anfang wirklich nur fünf Minuten.
00:55:51: Und wenn es die fünf Minuten Armübungen waren, habe ich mich gefeiert, ja.
00:55:54: Und das wurde sukzessive mehr, dass ich gesagt habe, super, diese Woche habe ich es einmal fünf Minuten geschafft.
00:56:00: Jetzt mache ich es nächste Woche drei Mal die Woche.
00:56:02: Dann habe ich gedacht, wenn ich fünf Minuten schaffe, kriege ich vielleicht auch nochmal Pilatesübungen hin, fünfzehn Minuten, zwanzig Minuten.
00:56:09: Nicht, mir nicht sagen, okay, ich muss es einmal in der Woche machen, sondern lieber zwanzig Minuten viermal die Woche als gar nicht.
00:56:17: Und das hat mir total geholfen, da in eine Routine reinzukommen.
00:56:21: Und mittlerweile kann ich voller Stolz sagen, ich laufe zweimal die Woche, und sonst mache ich Matten-Sport, würde ich sagen, ja, mindestens viermal die Woche.
00:56:30: Und das ist für mich der absolute Game-Changer.
00:56:32: tatsächlich, weil ich das in meiner Ausdauer merke, die Rückenschmerzen sind komplett weg, ich hab viel mehr Energie.
00:56:38: Und auch gerade dieses Joggen, ey, ich hab Joggen gehasst.
00:56:42: Ich habe es gehasst und ich brauche das jetzt.
00:56:45: Also auch gerade, wenn ich irgendwie überlastet, überfordert bin, wenn mental mir alles zu viel wird, ich ziehe meine Schuhe an und gehe raus.
00:56:53: Also dieses niederschwellige Angebot, dieses einfach machen, egal wie lange, das war für mich so ein
00:57:00: Heck.
00:57:02: Super cool.
00:57:03: Konsistenz ist ja sowieso so wichtig, diese kleinen Einheiten.
00:57:06: Ich finde es manchmal auch leichter, in zehn Minuten und in fünfzehn Minuten wieder untereinander zu machen als in fünfundzwanzig Minuten.
00:57:11: Ja, cool.
00:57:11: Einfach, weil man die ganz niedrig die Grenze setzt.
00:57:16: Es gibt ja auch einen Kollegen, der sagt immer gerne, jeden Tag eine Liegestütz.
00:57:20: Die meisten machen mehr da, oder eine Kniebeuge.
00:57:24: Und dass man einfach so ganz niederschwellig ist, ich finde, das ist auch immer so wichtig, weil das ist das Motivierende und das das Realistische.
00:57:31: im Alltag da bleiben, weil sonst hat man auf diese ganz krassen irgendwie Rebound-Effekte, wie es von so Cresty-Aten auch ist und beim Sport ist es genauso.
00:57:41: Und so kann man irgendwie auch verletzungsfrei stark und irgendwie auch sportlich so durchs Leben kommen, der Alltagsbewegung.
00:57:49: Ja, und das wirklich so in die Routine zu integrieren, was mir auch hilft.
00:57:53: Ich war auch so eine schönen Wetter-Joggerin bis vor.
00:57:56: eineinhalb Jahren.
00:57:58: Und jetzt sind bei mir die festen Tage immer Mittwochs und Sonntags.
00:58:02: Und ich gehe halt jetzt, ich denke gar nicht mehr drüber nach, es sind halt meine Jogging-Tage und ich gehe halt einfach joggen.
00:58:09: Es gibt kein Scheißwetter, vielleicht eine Kleidung.
00:58:12: Diese ganzen Dinge.
00:58:13: Genau.
00:58:13: Aber ich glaube, das passt auch zu dem, was du heute viel erzählt hast.
00:58:17: Komplexität rausnehmen, einfach ganz klar Dinge entscheiden und so machen.
00:58:21: Und so funktionieren wir Menschen ja auch mit Routinen.
00:58:25: Deswegen klappt ja auch Unterweifasten für viele Menschen gut, weil es eine klare Regel ist.
00:58:29: Bis dahin esse ich nichts.
00:58:30: Das heißt, ich muss nicht überlegen, was esse ich, esse ich überhaupt das.
00:58:32: Wie trinke ich mein Kaffee?
00:58:34: Ist das jetzt noch Fasten, an dem es einfach ganz klare Grenzen und Regeln gibt?
00:58:39: Das ist total entlasten.
00:58:40: Und
00:58:41: es nicht als Scheitern ansehen, wenn ich z.B.
00:58:43: meine Woche habe, wo ich keine, die, wenn ich eine Zeit habe für Pilates, an so einem Tag, wo ich es mir eigentlich vorgenommen habe, dann sage ich, okay, da mache ich wenigstens fünf Minuten irgendwas.
00:58:51: Also einfach da so Konsistenz reinbringen kann.
00:58:54: Cool.
00:58:55: Hast du sonst noch Tipps?
00:58:57: In welcher Art?
00:58:58: Für uns hat der auch Dopamin und Mental und Entsuchtung.
00:59:04: Ich habe ja schon ein paar Sachen auch gesagt, ich bin ja ein großer Fan auch immer mit seinen Gefühlen sich zu verbinden, auch bei der Nutzung.
00:59:11: Ich kenne auch dieses, boah, das tat jetzt irgendwie gar nicht so gut, aber was genau tat er jetzt nicht so gut.
00:59:16: Und was ich auch total wichtig finde, man darf Leuten auch entfolgen, also oder Accounts oder Dingen.
00:59:23: wenn man immer wieder merkt, das sollte ich folgen oder sollte ich wissen.
00:59:28: Man darf auch einfach mal sagen, das tut mir nicht gut, die Person will ich nicht mehr sehen.
00:59:35: Es ist ja wie ein wahren Leben, wenn ich mich nicht mag, würde ich den auch nicht treffen.
00:59:38: Und wieso muss ich mir immer an die Hand gucken?
00:59:40: Das finde ich auch total entlasten, dass man das auch wieder selbstwirksam ist.
00:59:43: Du hast ja auch schon gesagt, selbstwirksam kann man das so wichtig, so managed.
00:59:47: Ja, und dass man halt ... glaube ich, sich kein Gefallen tut, Dinge immer zu verteufeln, sondern eher sich zu fragen, okay, was ist gerade die Herausforderung damit?
00:59:54: Wie möchte ich damit umgehen?
00:59:56: Ja, das wäre nochmal was, was wir vielleicht schon gut rausgearbeitet haben, aber was mir auch wichtig ist, dass wir die Grenzen setzen dürfen.
01:00:05: Ja.
01:00:05: Und du, Thuan?
01:00:07: Ich glaube, ich gehe auf das Thema Grenzen und schließe es dann auch in der Stelle halt ab.
01:00:12: Out of Office Reply, also super gutes Tool.
01:00:15: Und dann tatsächlich hat mir auch schon einmal kurz angerissen, ich hab meine Handys so eingestellt, ich hab ja drei Handys, dass die automatisch auf nicht stören gehen, je nachdem, in welchem Ort ich bin.
01:00:25: Also je nachdem, also bei uns ist es wirklich so, wenn ich quasi mehr oder weniger in unsere Postalzahl reinfahre, damit ist eben nicht nur das Haus und auch der Garten und der Randerweg und sowas inkludiert, dann geht es automatisch auf nicht stören.
01:00:35: Also ich muss selber nicht machen.
01:00:36: Das Gleiche ist auch im Fitnessstudio so.
01:00:38: Das heißt in einem ... Also in einem Fitnessstudio bin ich erreichbar, in einem anderen bin ich nicht erreichbar.
01:00:42: Also das ist ein gutes Tool, was man kann und ansonsten, ja, messen, machen, wirken oder so was.
01:00:52: Ich finde Wutter indikalster fährt.
01:00:54: Das geht anders, ja, aber ist tatsächlich in meiner App über nachzugucken, wie meine Herzfrequenz-Varianz halt ist.
01:01:02: Daran erkenne ich tatsächlich, was mir gerade gut und was nicht tut.
01:01:05: Und das ist auch ein guter Mann.
01:01:06: War das jetzt irgendwie gute, sechzig Minuten oder siebzig Minuten?
01:01:10: Dann erkennt man auch, okay, vielleicht ja nicht so.
01:01:13: Und dann entsprechend versuchen, was zu ändern?
01:01:15: Ja,
01:01:15: cool.
01:01:16: Wir haben dann auch ein paar praktische Low-Key und High-Techs gehabt.
01:01:21: Dann noch zum kurzen Abschluss.
01:01:23: Und da vielleicht auch nochmal den Bogen halt zu spannen.
01:01:27: Noch eine abschließende Frage an dich, Lisa Bett.
01:01:29: Ich meine, wir haben jetzt so ein bisschen gesprungen im Thema, aber ... Gibt's noch mal irgendwas, was du noch mal allen mitgehen wollen würdest?
01:01:36: Vielleicht allen Creator-Rinder draußen?
01:01:39: Wo können die jetzt anfangen, das Thema für sich zu beleuchten?
01:01:44: Gibt's irgendwas, was du sagst?
01:01:45: Macht das auf jeden Fall.
01:01:46: Du meinst jetzt im Konsum oder im Veröffentlichen?
01:01:50: Toler als auch aber ich glaub vielleicht sogar eher im Konsum.
01:01:53: Also ganz klar für sich eben, das mal zu reflektieren, wohin tut es mir gut, wann bin ich nicht mehr her oder Frau meiner Lage, sondern lass mich dazu sehr verleiten.
01:02:03: Und ich finde es irgendwie auch ganz wichtig.
01:02:05: Ich glaube, wir alle wissen mittlerweile, welche Inhalte vom Algorithmus gepusht werden.
01:02:10: Das sind eher die, die emotionalisieren, skandalisieren oder, oder, oder, dass man sich das auch bewusst macht und überlegt, muss ich das wirklich tun oder versuche ich nicht erst mal innezuhalten und zu überlegen, okay, will ich jetzt nur Effekteischerei.
01:02:24: Also ich finde auch, wir stehen so ein bisschen in der Verantwortung dieses ganze System so ein bisschen zu hinterfragen.
01:02:30: Die Welt ist aufregend genug.
01:02:32: Und ich finde, wir haben da auch eine Verantwortung, das nicht mehr so mitzuspielen.
01:02:37: Möchtest du noch
01:02:38: was?
01:02:38: Nein, das ist auch wunderschön.
01:02:41: Gut, dann herzlichen Dank, dass du da warst.
01:02:42: Aber wir hätten noch ganz viel fragen können.
01:02:44: Das ist ein super cooles Thema, an dem du unterwegs bist.
01:02:46: Auch danke dafür.
01:02:48: Und Zeit, da werde ich da nochmal mit Toren einchecken, wie sein... Digital Fasting und Detox so läuft.
01:02:58: Ohne WhatsApp finde ich, habe ich es gut gemacht.
01:03:00: Aber gut, gut, gut, gut.
01:03:02: Das ist so wichtig, wie du das für dich einordnest.
01:03:04: Ich werde dich da nicht kontrollieren.
01:03:07: Danke
01:03:07: für die Einladung.
01:03:08: Ja,
01:03:08: es war
01:03:09: super, dass du da warst.
01:03:12: In dem Sinne,
01:03:13: stay happy.
01:03:14: Stay nerdy.
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